Kompromiss für Platz der Deutschen Einheit
Die Politiker haben sich für eine Kombination aus den Varianten A und B entschieden.
Grevenbroich. Zwei Alternativen für die Neugestaltung des Platzes der Deutschen Einheit im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) hatte die Stadt mit dem Aachener Büro MWM im Bürgerforum Ende August vorgestellt. Doch in der Sitzung des Planungs- und des Bauausschusses entschieden sich die Politiker jetzt weder für die „Platzanlage aus einem Guss“ (Variante A), noch für den „Platz als Bühne“ (Variante B) — aber auch nicht für den Wunsch vieler Bürger, den Platz so zu belassen wie er ist. Mit großer Mehrheit stimmten die Ausschüsse für eine neue Variante der Fraktionen von CDU, SPD und FDP.
„Unser Vorschlag ist eine Kombination der Varianten A und B — ein Kompromiss“, erläuterte CDU-Ratsherr Norbert Gand. In der Variante E soll der Platz einheitlich niveaugleich, ohne Stufen, gestaltet werden und so Raum für Veranstaltungen bieten. Damit ähnelt der Vorschlag der Lösung A, bei der aber sämtliche sechs Bäume auf dem Platz entlang Rheydter und Bahnstraße fallen müssten. Die drei Fraktionen schlugen nun vor, dass die drei Bäume an der Rheydter Straße erhalten bleiben und beispielsweise mit einem Hochbeet erhöht werden. Zwischen den Bäumen sollen Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Die Bäume zur Bahnstraße hin sollen durch neue entlang der Hausfassaden ersetzt werden. Neben dem Denkmal ist ein prägender Solitärbaum geplant. Bei der Variante B würde der Platz mit bis zu zwei Stufen gegliedert, aber zwei barrierefreie Zuwege erhalten. Bei dieser Lösung könnten alle Bäume erhalten werden. An der Bahnstraße könnten vier Auto-Stellplätze weniger angelegt werden.
Auf dem Tisch lag im Ausschuss auch noch Variante D der Grünen, die aber nur eine Ja-Stimme erhielt. Danach sollte der Platz, wie in den übrigen Vorschlägen, bis zu den nördlich angrenzenden Häusern erweitert werden, aber wie heute eine wassergebundene Decke, kein Pflaster, erhalten. „Unsere Lösung ist die kostengünstigste“, sagte Fraktionschef Dirk Gawlinski. Und Rolf Göckmann (ABG) fragte nach den Kosten für die einzelnen Vorschläge. Die Verwaltung wollte in der öffentlichen Sitzung aber keine Zahlen nennen. Wohl aber würden die neuen Varianten den bisherigen Kostenrahmen nicht sprengen. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat in zwei Wochen.
Gegen die Neugestaltung waren 360 Unterschriften gesammelt worden. Ein neuer Platz könne die Probleme im Viertel nicht lösen, so Caroline Uhle-Kilian, die die Liste an die Stadt übergeben hatte. cso-