Kreis Neuss: Zahl der Insolvenzen steigt nicht weiter an
Creditreform: Anders als in Düsseldorf stabilisiert sich im Kreis die Entwicklung.
Rhein-Kreis Neuss. Die Zahl der Insolvenzen ist im Rhein-Kreis Neuss im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht zurückgegangen. Das meldet jetzt die Neusser Creditreform.
Das Unternehmen wählt für seine Betrachtung den Raum Düsseldorf und Rhein-Kreis Neuss - und macht hier für die ersten sechs Monate eine klare Zweiteilung aus: Der weiteren Stabilisierung im Kreis steht eine deutliche Verschlechterung der Insolvenzzahlen in Düsseldorf (199 Unternehmensinsolvenzen, +58Prozent) gegenüber. Die Entwicklung in Düsseldorf liegt deutlich schlechter als der Landes- und Bundestrend. Die meisten Insolvenzen in der Landeshauptstadt gab es im Dienstleistungsbereich und in der Baubranche sowie bei Werbung/Marketing und Transport/Logistik.
Das Gros des Insolvenzgeschehens spielte sich im Mittelstand ab. Im Rhein-Kreis registrierte die Creditreform im ersten Halbjahr 142 Unternehmensinsolvenzen, sechs weniger als von Januar bis Juni 2009. Das war auch die höchste Insolvenzzahl seit dem Jahr 2000: Vor zehn Jahren gab es im ersten Halbjahr nur 66Insolventen. Für das zweite Halbjahr erwartet die Creditreform weitere 134 Insolvenzen, eine mehr als im Vergleichzeitraum 2009.
Perspektivisch, so die Einschätzung der Creditreform, geben die aktuellen positiven Konjunkturdaten Anlass zur Hoffnung. So stabilisiere sich die Wirtschaftslage seit dem frühjahr wieder, in Folge flache die Zuwachsrate des Insolvenzgeschehens tendenziell ab.
Angesichts zunehmend gefüllter Auftragsbücher müssten Unternehmen allerdings zunächst Geld in die Hand nehmen, um Lager aufzufüllen und Aufträge vorzufinanzieren. In Zeiten schwieriger Kreditverhandlungen sei das kein leichtes Unterfangen, heißt es bei der Creditreform: "Die Gefahr eines ’kreditlosen Aufschwungs’ ist daher noch nicht gebannt."