Kritik am Flächennutzungsplan: Zu viel Platz für Wohnungsbau

Das Forum Stadtentwicklung von Neuss Agenda 21 bezieht Stellung.

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Neuss. Das Forum Stadtentwicklung von Neuss Agenda 21 ist überzeugt, dass der neue Flächennutzungsplan viel zu viel Freiland für den Wohnungsbau zur Verfügung stellen will und die Knappheit an Gewerbeflächen zum Teil von der Stadt selbst verschuldet ist. In einer Stellungnahme kündigen die Forumssprecher Roland Kehl und Heinz Hick überdies ihren Widerstand an, sollte die Stadt die Idee weiterverfolgen, im Westfeld (an der Anschlussstelle Büttgen der A 57) Flächen für Gewerbe vorzusehen. „Es kann nicht sein, dass zur Abwehr der Ansiedlung des Konverters der Erhalt der Freiflächen im Westfeld als Argument herangezogen wird, aber im nächsten Schritt dort Gewerbeansiedlungen in Betracht gezogen werden“, schreiben beide.

Bei der Bewertung neuer Gewerbeflächen warnt das Forum davor, dem Ruf nach immer mehr Flächen kritiklos zu folgen. Mit dem — von einer Bürgerinitiative bekämpften — Gewerbegebiet „Kuckhofer Straße Ost“ in Allerheiligen und dem interkommunalem Gewerbegebiet Silbersee stünden genügend Flächen zur Verfügung. Die in einer Liste zum Flächennutzungsplan aufgezählten möglichen Gewerbegebiete Morgensternsheide, Hoisten-Süd, Grimlinghausen Süd-Ost, Allerheiligen Süd-Ost und Westfeld lehnt das Forum ab. Politik und Verwaltung, so die Überzeugung des Forums, müssten sich darauf einstellen, dass Flächensparen und Flächenrecycling oberste Priorität haben müssen.

Für den Wohnungsbau weist der Flächennutzungsplan 161,4 Hektar neu aus. Das sind nach Ansicht von Kehl und Hick mindestens 36 Hektar zuviel. Zur Begründung führen sie an, dass die Verwaltung immer noch zu stark den Fokus auf den Bau von Einfamilienhäusern legt. Sie fordern, die Quote für den Geschosswohnungsbau von 64 auf 75 Prozent anzuheben. Das alleine würde den Flächenbedarf bis zum Jahr 2030 um 25 Hektar reduzieren. Zudem gehe die Verwaltung von einem zu hohen Wohnflächenbedarf pro Kopf aus. Unter dem Strich sieht das Forum für neue Wohngebiete auf der Furth, in Uedesheim und Grimlinghausen keinen Bedarf.