Lack-Spezialist investiert in den Standort
Die Firma Actega Rhenania baut für rund zehn Millionen Euro ein Großlabor in Wevelinghoven.
Wevelinghoven. Im 101. Jahr ihres Bestehens investiert die Firma Actega Rhenania rund zehn Millionen Euro in die Zukunft des Standorts Wevelinghoven. Gestern wurde der Grundstein für ein neues Laborgebäude gelegt, mit dem der Spezialist für Farben und Lacke seinen Platz für Forschung und Entwicklung verdoppelt. Geschäftsführer Thomas Sawitowski geht davon aus, dass der Neubau etwa Mitte des nächsten Jahres übergeben werden kann. Mit dem Projekt verbindet er auch „eine 50-prozentige Wachstumsmöglichkeit für neue Mitarbeiter“. Zurzeit sind 145 Menschen in der Traditionsfirma beschäftigt.
Das neue Gebäude wird eine Fläche von 5700 Quadratmeter haben. Künftig werden dort die Abteilungen Forschung, Entwicklung und Qualitätskontrolle unter einem Dach vereint. „Bisher sind diese Arbeitsbereiche in zwei getrennten Gebäuden auf dem Werksgelände untergebracht“, sagt Sawitowski. Von der Zusammenführung verspricht er sich nicht nur verbesserte interne Abläufe. „Wir können unsere Kunden auch noch effizienter mit neuen Entwicklungen unterstützen“, betont der Geschäftsführer.
Mit den Produkten aus Wevelinghoven kommt fast jeder alltäglich in Berührung. Zu den bekanntesten „Fabrikaten“ aus der Gartenstadt zählt etwa die Innenbeschichtung für Joghurtdeckel. Die dafür verwendete Aluminiumfolie wird mit einem bei Acetga Rhenania hergestellten, lebenmittelfreundlichen Lack beschichtet. „Er hält den Inhalt frisch und schützt den Deckel vor Korrosion“, sagt Sawitowski.
Das neue Laborgebäude wurde von Architekten und Ingenieuren der Firma Vollack geplant. Dabei lautete eine Anforderung an die Planer, ein Kunden-Technikum in den Neubau zu integrieren. Dieser Bereich umfasst unterschiedliche Produktionsanlagen wie sie in den Werken der Kunden stehen — allerdings im Miniaturformat und voll funktionstüchtig. „Sie ermöglichen es uns, Produktionsabläufe und spezifische Anforderungen in der Praxis besser nachzuvollziehen, als dies unter reinen Laborbedingungen möglich ist“, betont Sawitowski.
Diese Anlagen sind heute über den Standort verteilt. Mit dem geplanten Kunden-Technikum kann das Unternehmen in Zukunft neue Trends für Verpackungen — wie Kaffeekapseln oder Aluminiumschalen — in der Praxis besser nachvollziehen. „Einer unserer wichtigsten Wettbewerbsvorteile ist die Entwicklung innovativer Verpackungslösungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden“, sagt Thomas Sawitowski. „Mit dem neuen, repräsentativen Technikum werden wir diesem Anspruch künftig auf räumlich gerecht.“
Begrüßt wird das Gesamtprojekt von Bertram Graf von Nesselrode. „Diese Millionen-Investition ist auch gut für die Stadt“, sagte der Vize-Bürgermeister bei der Grundsteinlegung. Es sei wichtig, in Zeiten des Strukturwandels ein zukunftsorientiertes Zeichen zu setzen, das bestehende Arbeitsplätze sichere und neue schaffe.
Nach dem Umzug in das neue Gebäude sollen die alten Labors, die aus den 1950er Jahren stammen, abgerissen werden.
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