Land fördert Stadtteil mit Millionenbetrag
Für das Stadtteilentwicklungsprogramm „Sichere Stadt Horrem“ gibt es 1,28 Millionen Euro.
Horrem. Mehr Licht, bessere Einsehbarkeit des Bahnhofs-Tunnels und ein neuer Stadtplatz an der Knechtstedener Straße — die Pläne für die Bahnhofs-Rückseite sollen ab 2018 mehr Sicherheit und Attraktivität bringen. Für die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes überbrachte gestern Regierungspräsidentin Anne Lütkes einen Förderbescheid über 1,28 Millionen Euro. Insgesamt wird der zwölf bis 16 Monate dauernde Umbau im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprogramms „Soziale Stadt Horrem“ knapp 1,9 Millionen Euro kosten. „Es freut mich, wenn Angsträume mit modernen Mitteln angegangen werden und die Maßnahmen wirken“, sagte Lütkes, die sich in Horrem „persönlich ein Bild von den Veränderungen“ machen wollte.
Die Projekte der „Sozialen Stadt Horrem“ werden mit großer Bürgerbeteiligung vorangetrieben, wie Bürgermeister Erik Lierenfeld, der den Förderbescheid erfreut entgegennahm, betonte: „Die Horremer haben ihre Vorstellungen eingebracht.“ Auch die Wohnungswirtschaft mit der Dormagener Baugenossenschaft und Noratis beteilige sich mit Millionen-Investitionen am Verschönerungs-Programm des Stadtteils, indem sie alte Wohnungen und Häuser sanieren. „Als Stadt sorgen wir mit den Bürgern, der Wirtschaft und Mitteln des Landes und Bundes dafür, dass der Stadtteil ,auf links gedreht’ wird“, wies Lierenfeld darauf hin, dass Horrem lebenswerter gestaltet wird. Wie Igor Bugarski von Noratis erklärte, konnte das Unternehmen den Leerstand von 25 Prozent in ihren Wohnungen in Horrem im vergangenen Jahr halbieren: „Auch haben wir kaum Auszüge aus den sanierten Wohnungen.“ Martin Klemmer, Geschäftsführer der Dormagener Wohnungsbau GmbH, erläuterte, wie sein Unternehmen nicht nur in die Häuser, sondern auch in die Außengestaltung der Plätze, zum Beispiel mit Mietergärten, investieren wird.
Dass nun der Bahnhofs-Ausgang zur Knechtstedener Straße umgestaltet wird, ist eine Zusage, die vor zwei Jahren bei der Eröffnung der Ostseite gegeben wurde: „Das haben wir den Horremern versprochen, jetzt lösen wir es ein“, sagte Lierenfeld, der auch daran erinnerte, dass nach der Neugestaltung die Deutsche Bahn etwas für die positive Entwicklung der Bahnsteige getan hatte. „Wenn nun auch die andere Bahnhofseite verschönert wird, ist die Deutsche Bahn wieder am Zug, erneut zu investieren“, meinte der Bürgermeister. Die Vorgehensweise mit vielen Workshops und Gesprächen mit Bürgern wird fortgesetzt, so ist Anfang Oktober das nächste Treffen zur Bahnhofsgestaltung geplant. „Wir sind froh über diesen Durchbruch, denn viele Bürger wünschen sich bei uns weniger Angsträume und eine freundlichere Optik am Bahnhof“, sagte Manfred Klein, Sprecher der Initiative Horrem.
Nachdem der städtische Projektkoordinator Jürgen Schmitz die theoretischen Ansätze der „Sozialen Stadt Horrem“ vorgestellt hatte, überzeugte sich Lütkes am Dorfanger von der Umsetzung und ließ sich das interaktive Spielgerät zeigen: „Das ist sehr schön geworden“, lobte die Regierungspräsidentin.