Mehr Veranstaltungen auf der Rennbahn geplant

Ein Eventmanager will ein Programm neben den Rennen etablieren.

Foto: Engers

Neuss. Marc Pesch steht auf der Dachterrasse des Rennbahngebäudes, hinter ihm das Burgerrestaurant. „Das da unten“, sagt er und zeigt auf die matschigen Wiesen und die aufgewühlte Sandstrecke der Neusser Galopprennbahn, „das wird Beiwerk sein.“ Was der Eventmanager sagt, ist eine Ohrfeige für Liebhaber des Pferderennsports — und gleichzeitig könnte es ihre Rettung sein. Ab Herbst will Pesch, der dazu vom Rennverein beauftragt wurde, für ein großes Programm rund um die Neusser Pferderennen sorgen — vom Wiesenrenntag mit Oktoberfestmotto bis zu einem Wintermarkt mit Holzbuden sei alles denkbar.

„Pferderennen an sich interessieren nur einen Zirkel von Eingeweihten“, sagt Pesch. Am Interesse des „normalen Neusser“ gehe das vorbei. Und anderes werde derzeit nicht geboten. „Schon wenn man hier eine Hüpfburg hinstellen würde, wäre der Unterhaltungsfaktor um 100 Prozent gestiegen.“ Deshalb entwickelt er Ideen für die Nutzung der Freifläche zwischen Rennbahngebäude und Wetthalle. Gleich im Herbst will er mit einem Wiesenrenntag starten. „Das Oktoberfest ist mittlerweile ein Thema im Rheinland“, sagt der Eventmanager, der selbst solche Feste im Rhein-Kreis organisiert. An der Rennbahn könne es zum Beispiel eine Trachtenmodenschau und Ponyreiten geben. Vorstellbar sei auch Treffen von Fanclubs des Ford Mustang oder Porsche — beide haben ein Pferd im Logo.

„Der Knackpunkt bei allem ist die Außengastronomie“, sagt Peter Ritters, stellvertretender Vorstand des Neusser Reiter- und Rennvereins. Wenn bei Mottorenntagen entsprechendes Essen außerhalb des Burgerrestaurants angeboten werden soll, müssen die Restaurantbetreiber das genehmigen. Gespräche darüber will der Verein nun führen.

Immer wieder hatte Neuss Marketing vom Rennverein gefordert, die Renntage attraktiver zu machen. Dem will der Verein nun nachkommen. Neuss Marketing gibt an, die Pläne bisher nicht zu kennen. Große Gewinne würden die Events vermutlich nicht bringen, sagt Ritters. „Aber wenn wir die schwarze Null erreichen, können wir uns auf die Schulter klopfen.“ mre