Millionenfonds für die Innenstadt

300 000 Euro stehen jährlich für Maßnahmen bereit. Start schon 2014.

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Neuss. Dieser Millionenfonds soll Antwort auf die Aktivitäten des Möbelhauses Höffner und seine Auswirkungen auf den Innenstadthandel sein — und er speist sich zudem direkt aus dieser Ansiedlung. Mit 10 Millionen Euro ist der „Stärkungsfonds Innenstadt“ ausgestattet, das Geld stammt aus dem Verkauf des gut 30 Millionen Euro teuren Möbelhaus-Grundstücks. Zur Sitzung des Planungsausschusses am Mittwoch legt die Verwaltung nun konkrete Umsetzungsvorschläge auf den Tisch.

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Die sind weitgehend mit den drei Akteuren Stadtverwaltung, Neuss Marketing und ZIN (Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss) abgestimmt. 300 000 Euro mindestens stehen jährlich für Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt zur Verfügung, die nicht primär Aufgabe der Stadt sind und für die es sonst keine Mittel gäbe.

Quantitativ, aber auch qualitativ solle sich die Versorgung in der Innenstadt verbessern, so steht es im Maßnahmenkonzept. Deutlich wird die Verwaltung gegenüber dem Partner ZIN: Voraussetzung sei, dass der Einzelhandel seine „Hausaufgaben“ mache. Aufgeführt sind unter anderem einheitliche Öffnungszeiten, ein gut abgestimmtes Einzelhandelsangebot oder kundenorientierte Dienstleistungen.

ZIN-Chef Christoph Nap-Saarbourg räumt ein, dass, obwohl vieles wie Graffiti-Beseitigung oder die Bank-Aktion schon angepackt sei, noch einiges zu tun bleibe. Dazu gehört auch das schwierige Thema Öffnungszeiten: Er wünsche ich eine gemeinsame Kernöffnungszeit von 9 bis 18.30 Uhr.

Generell sieht Napp-Saarbourg den neuen Fonds als hochwillkommenes Mittel, Projekte auch langfristig planen und umsetzen zu können. Das müssten nicht nur Themen sein, die unmittelbar mit dem Einzelhandel zusammenhängen. Auch die Herstellung des Fußwegs von der Rheintorstraße Richtung Neumarkt („das hat Atmosphäre), so ein Beispiel von vielen, sei möglich.

Alleinentscheider über die Mittelverwendung wird ZIN nicht werden. Das Planungsdezernat der Stadt und Neuss Marketing reden mit, die Politik wird eingebunden. „Der Rat gibt Geld an eine separate Organisation, da ist doch klar, dass wir uns verantworten müssen“, sagt der ZIN-Chef: „Es wird sich einspielen.“

Geld soll schon in diesem Jahr zur Verfügung stehen, obwohl die Mittel aus dem künftigen Fonds erst ab 2015 fließen können. Für das laufende (Wahl-) Jahr ist eine außerplanmäßige Ausgabe im Haushalt vorgesehen.