Möbelhaus-Krimi: Krieger bietet noch mehr für Grundstück an

Drei Bewerber wollen das Grundstück. Möbel Höffner will weitere Flächen kaufen.

Neuss. Das Rennen um den Verkauf des Grundstücks am Willy-Brandt-Ring zum Bau eines großen Möbelhauses ist wie angekündigt auch nach der nicht-öffentlichen Sondersitzung des Rates noch offen. Allerdings präsentierte ein Bewerber, Kurt Krieger (Möbel Höffner), eine faustdicke Überraschung.

Der Möbel-Mogul aus Berlin hat sich für eine offensichtlich hohe Summe über Erbbauvertrag ein Grundstück an der Stresemannallee vom Eigentümer Greve gesichert, das an die geplante Möbelhausfläche angrenzt. Außerdem bot er in der Sitzung an, gleich noch die Restgrundstücke an der Hammer Landstraße zu kaufen und zu entwickeln; „alles bis auf den Kirmesplatz“, so Bürgermeister Herbert Napp gestern.

Neben dem Berliner Unternehmer, dessen Vermögen auf 600 Millionen Euro geschätzt wird, präsentierten sich auch die beiden anderen, bereits bekannten Interessenten: Das Unternehmen Segmüller aus Süddeutschland, das mit seinem Angebot den Hype um das Areal erst in Gang gesetzt hatte, und das Möbelhaus Schaffrath.

Die Konkurrenten Krieger und Segmüller planen mit einer Verkaufsfläche von etwa 45 000 Quadratmetern, Schaffrath etwas kleiner mit dem zusätzlichen Standort am Hauptbahnhof, wo Knuffmann durch das Design-Möbelhaus Sijben ersetzt werden soll.

Geht es nach den Vorstellungen von CDU und FDP, wird noch vor der Sommerpause entschieden. Der Rat tagt am 7. Juni. „Wir suchen eine gute Entscheidung für die Stadt“, sagte CDU-Fraktionschefin Helga Koenemann gestern. Reiner Breuer bekräftigte dagegen die ablehnende Meinung der SPD-Fraktion: „Wir brauchen an dieser Stelle kein Möbelhaus.“

Bürgermeister Herbert Napp zeigte sich vom Krieger-Vorstoß, von dem er kurz vor der Ratssitzung erfuhr, ebenso überrascht wie die Stadtverordneten. Krieger biete jetzt Kauf und Entwicklung von Grundstücken an, die „jahrelang wie Blei im Portfolio der Stadt lagen“. Das sei interessant und hochspannend. „Ich fühle mich gegenwärtig wie ein Goldfisch an der Angel“, so Napp.

Nun müsse über Alternativen zur Vermarktung des Geländes — ohne Kirmesplatz — insgesamt nachgedacht werden, damit der Rat schließlich über vergleichbare Angebote entscheiden könne.