Müllsammler am Rhein hoffen auf Mithilfe
Nach einer spontanen Idee hat Karin Schwanfelder eine Facebook-Aktion ins Leben gerufen.
Rheinfeld. Irgendwann hatte Karin Schwanfelder genug. Irgendwann wurde sie aktiv. Die Rheinfelderin zieht es seit Jahren an den Rhein, wo sie frühmorgens mit ihrem Hund spazieren geht. Dabei fiel ihr immer wieder Unrat auf, der am Ufer oder in Gebüschen liegt. „Ich habe dann einfach mal eine Tasche mitgenommen und den Müll eingesammelt“, sagt sie. Daraus ist jetzt eine Aktion geworden, bei der am kommenden Samstag wahrscheinlich viele Helfer aus Rheinfeld oder Zons mitmachen. Die Stadt hat ihre Unterstützung signalisiert.
Am vergangenen Samstag war Schwanfelder auch unterwegs, mit dabei eine Handvoll von Bekannten. Einige sind Hundefreunde, die sie beim morgendlichen Gang kennengelernt hat. Sie packten bei brütender Hitze an und sammelten alles auf, was herumlag. „Ich schätze, wir hatten nach ein paar Stunden rund eine Tonne Unrat zusammen“, sagt die engagierte Rheinfelderin. Ort des Geschehens war der Stromkilometer 717, in Höhe des gegenüberliegenden Campingplatzes.
Die Umweltfreunde staunten, was ihnen alles in die Hände fiel: mehrere Autoreifen, Kleidung, die zum Teil aus dem Sand gezogen werden musste, ein Einkaufswagen, vor allem aber Plastik und Glasscherben. Schwanfelder glaubt, dass so einiges bei Schiffen über Bord geht und dann angeschwemmt wird. Die Sammler wissen jetzt genau, wo beliebte Grillecken sind, weil viele die Reste eines heiteren Abends einfach zurücklassen. Schwanfelder sagt aber auch: „Wohin mit dem Müll? Es fehlen in diesem Bereich einfach Müllbehälter.“ Diese Erfahrung machte die Truppe, weil sie weite Strecken gehen musste, um den Müll zur Sammelstelle an der Wiesenstraße zu bringen: „Das waren schon ein, zwei Kilometer.“
Schwanfelder hat jetzt via Facebook zur Müllsammelaktion aufgerufen, die kommenden Samstag am Rheinufer stattfinden soll. Sie weiß noch nicht, wie viele Helfer es werden, hofft aber auf eine größere Resonanz. Dieses Mal soll es in Höhe des (gegenüberliegenden Campingplatzes) in Richtung Piwipp gehen.
Helfer werden gebeten, neben festen Schuhen Handschuhe, Sonnenschutz und kalte Getränke mitzubringen. „Müllbeutel versuche ich noch über die Stadt zu bekommen“, sagt sie. „Ansonsten müssen wir selber welche mitbringen.“ Vonseiten der Stadt gibt es Signale, dass die unaufgeforderte Aktion unterstützt wird. „Eine tolle Sache“, sagt Stadtsprecher Max Laufer. Er wies darauf hin, dass die Technischen Betriebe bereits am Montag eine große Menge Müll am Parkplatz Wiesenstraße abgeholt haben. Die Stadt, die selbst über keine Container verfügt, überlegt, einen solchen durch eine Kooperation mit der EGN zu erhalten.