Nach der närrischen Feier bleibt der Müll

Nach dem Rosenmontagszug haben die Veranstalter von der KG 5 Aape viel zu tun.

Foto: Skiba

Büttgen. Der Rosenmontagszug ist für viele Jecken der Höhepunkt der Karnevalszeit. Während sich die meisten Besucher zuvor wohl höchstens über die Kostümierung Gedanken machen und darüber, wo nach Ende des Zuges noch weitergefeiert werden kann, haben die Veranstalter, die KG 5 Aape, bereits eine organisatorische Meisterleistung hinter sich gebracht.

Ein zwei Seiten langes Papier mit Auflagen der Stadtverwaltung gilt es im Vorfeld abzuarbeiten. Vom Begleitpersonal der Wagen bis zur Sperrung der Wege, alles ist darin festgehalten. Hinzu kommt die Organisation des Zuges: Anmeldungen wollen bestätigt, Security und Sanitätsdienst angefordert und Wurfmaterial bestellt werden. Drei Europaletten hat allein der Verein bestellt, erzählt Peter Ducksch, Zweiter Vorsitzender der KG 5 Aape.

Wer glaubt, mit dem Ende des Zuges sei alles vorbei, der irrt. Einer der aufwendigsten und auch kostenintensivsten Posten der gesamten fünften Jahreszeit ist neben der Sicherheit die Beseitigung des Rosenmontags-Mülls. Die Straßen sind voll davon, die KG 5 Aape hat dafür Sorge zu tragen, dass nach dem Zug schnellstmöglich alles bereinigt ist.

Am vergangenen Freitag wurden daher zwei Container mit jeweils zehn Kubikmeter Fassungsvermögen angeliefert. Ein dritter Container wurde ebenfalls abgestellt, als Reserve, falls die Kehrmaschine zwischenzeitlich gelehrt werden muss. Zwei Container mehr als im vergangenen Jahr. Container und Kehrmaschine bestellen — das hört sich zunächst mal unkompliziert an. Der Grund, warum es das nicht ist, ist kurios, denn es ist der Karneval selbst: „Die Firma, von der wir bislang eine Kehrmaschine bekommen haben, hat am Rosenmontag zu“, erzählt Ducksch. Die Konsequenz: Ein anderes Unternehmen musste in kurzer Zeit gefunden werden, das am Montag arbeitet, aber noch nicht verplant ist. „Wir haben jetzt ein Unternehmen in Schwalmtal gefunden. Das ist natürlich sehr weit weg“, sagt Ducksch. Das wiederum bedeutet mehr Kosten für die ohnehin schon finanziell schwach aufgestellte Karnevalsgesellschaft, da sie auch für die Anfahrt aufkommen muss. Und auch die Entsorgung kostet Geld. Wie viel, kann im Vorhinein noch nicht gesagt werden, denn es komme darauf an, so Ducksch, wie viel am Ende zusammengekehrt wird. Ein Faktor, den die KG nicht beeinflussen kann, im Gegensatz zu den Besuchern des Zuges. Zumindest teilweise. „Viele bringen sich ihre eigene Verpflegung mit, was auch nachvollziehbar ist“, sagt Ducksch. Das Problem: Kaum einer nehme seinen Müll am Ende wieder mit und arbeite somit eher gegen, als mit der KG. Nicht aus Boshaftigkeit, ist sich der Zweite Vorsitzende sicher, sondern weil sich wenige über das „Drumherum“ Gedanken machen.

Gerade in den vergangenen drei Jahren sei die Abfallmenge enorm gestiegen. Die damit verbundenen, immer höher werdenden Kosten wiederum machen es der KG immer schwerer, einen Zug auf die Beine zu stellen. Geht bei all den Sorgen nicht die Leichtigkeit des Karnevals verloren? „Manchmal ist es schon schwierig, aber wir machen es ja gern. Es wäre nur schön, wenn der eine oder andere ein bisschen mehr Engagement zeigen würde.“