Neue Fische in der Obererft

Damit kommt der Erftverband Anglern des ASV Angelbiss entgegen.

Foto: jasi

Selikum. Für die Mitglieder des ASV Angelbiss ist es eine Art Neuanfang. 175 Kilo Rotaugen und Brassen, 25 Kilo kleine Karpfen und 20 Kilo kleine Hechte wurden jetzt in den oberen Teil der Erft nahe des Kinderbauernhofs in Selikum eingelassen. „Das dauert nur zehn Minuten“, sagte Marcello Petrone kurz bevor er tätig wurde. Der Fischwirtschaftsmeister war vom Erftverband beauftragt worden, die mehreren Tausend Tiere zu Erft-Fischen zu machen. Aber was steckt genau dahinter?

Mitte Juni dieses Jahres war es am sogenannten Schlauchwehr in Selikum zu einem Materialschaden gekommen, durch den der Wasserspiegel stark gesunken war. Ein Großteil der vom ASV Angelbiss eingesetzten Fischarten wurde einfach fortgespült, auch wenn Mitarbeiter des Erftverbandes schnell auf den entstandenen Riss reagierten und bereits am Folgetag mit sogenannten Dammtafeln einen provisorischen Aufstau herstellten.

Seit Mitte der 70er Jahre hat der Verein eine mehr als einen Kilometer lange Teilstrecke der Obererft von der Stadt Neuss gepachtet, welche sich vom Abzweig von der Haupterft (im Tierpark Selikum) bis zum Selikumer Weg/Ecke Nordkanalallee erstreckt.

Nach Angaben des ersten Vorsitzenden Hans Platz habe der ASV Angelbiss in den vergangenen Jahren mehrere Tausend Euro in den Fischbestand investiert. Doch die Gespräche mit dem Erftverband verliefen positiv. „Wir wollten uns nicht querstellen und sind den Anglern entgegengekommen“, sagt Udo Rose, Biologe des Erftverbandes.

Zwar sei der Schaden an der Schlauchwehr Mitte Juni „höhere Gewalt gewesen“ und dem Erftverband dementsprechend keine Schuld zuzuschreiben, „aber die Angler waren stark betroffen, also haben wir diese Lösung gefunden“, so Rose, der den Wert des jetzt eingesetzten Fischbestandes auf ungefähr 1500 Euro schätzt. „Das war ungefähr das, was in den vergangenen Jahren eingesetzt worden ist“, sagt der Biologe. Wann genau der Bestand wieder derselbe ist — schließlich müssen die Fische noch wachsen — sei jedoch schwer abzusehen. Aufs Angeln mussten die Mitglieder wegen des Defekts aber nicht verzichten, da sie auch den Löwensee in Willich und den Sporthafen Grimlinghausen gepachtet haben.