Neue Gesamtschule in Büttgen
Die Gesamtschule nimmt mit 114 Jungen und Mädchen den Betrieb auf.
Kaarst. Nach monatelangen Planungen war es gestern endlich soweit, und die neue Gesamtschule in Büttgen konnte mit einer großen Feier eröffnet werden. 114 Jungen und Mädchen sind die ersten Gesamtschüler der Stadt.
Nach dem Schulgottesdienst wurden die neuen Fünftklässler in der Aula der Elisabeth-Selbach-Realschule mit ihren Eltern und Geschwistern begrüßt. Die Eingangstür öffneten ihnen Valza und Lisa, beide Schülerinnen der 8a der Realschule, mit den Worten: „Herzlich willkommen in der Elisabeth-Selbach-Realschule!“
Dies verwunderte zumindest den stellvertretenden Kaarster Bürgermeister Matthias Kluth, der doch eigentlich gekommen war, um die neuen Gesamtschüler zu begrüßen. Die Begrüßung wie der stille Einwand von Matthias Kluth sind dennoch berechtigt, denn beide Schulen teilen sich das Gebäude der Realschule. Die Realschule selbst wird bis 2018 auslaufen.
Mit dem Schulchor, der den Festakt stimmgewaltig ausschmückte, und vier Paten pro Eingangsklasse bemühte sich die neue Schulleitung, den Gesamtschülern den Einstieg in die neue Schulwelt zu erleichtern.
Weil allerdings die Luft in der Aula bei einer Außentemperatur von 30 Grad schnell verbraucht war und bereits großer Ansturm am Wasserspender herrschte, fassten die Redner sich kurz.
„Heute beginnt der Herzschlag der neuen Gesamtschule Kaarst-Büttgen, ich begrüße Euch in Eurer neuen Schule“, sagte Hermann Köster vom Vorbereitungsteam seine Ansprache. Matthias Kluth schloss sich an und sagte: „Ich wünsche mir, dass die Kinder gern in diese Schule kommen, so, wie ich immer gern zur Realschule gegangen bin.“ Um dies zu gewährleisten müsse das Kollegium nach dem Vorbild der Realschule zu einer Einheit werden.
Thomas Hartmann, Dezernent bei der Düsseldorfer Bezirksregierung, begleitete die Entstehungsphase der neuen Kaarster Schule und weiß um die kontrovers geführten Diskussionen in der Stadt. Er ermunterte Eltern, Lehrer und die Kaarster Politik, die Chance zu nutzen und die Kaarster Gesamtschule mit einem stabilen Gerüst zu versehen, an dem die Kinder wachsen können.
Nach dem Festakt lernten die Kinder ihre Klassenlehrer und Mitschüler kennen. 15 Minuten dauerte es, bis sie dann mit Luftballons auf dem Schulhof eintrafen. Als alle gemeinsam die Ballons losließen, erschien das wie ein befreiender Akt. Jetzt sind sie die „Großen“ auf einer völlig neuen Schule. Diesen Status werden sie nie verlieren, denn als Eingangsklasse bleiben sie bis zum Schulabschluss stets die „Großen“ und schreiben sie ein Stück Kaarster Schulgeschichte.
Für den Leiter der Elisabeth-Selbach-Realschule, Daniel Wienold, war dieser „erste Schultag“ auch persönlich ein besonderer Tag, denn am Vormittag stand er auf der Eltern-Seite und schulte sein eigenes Kind ein. „Jetzt beginnt der Alltag“, freute er sich sichtlich erleichtert.