Neue Wache an A 61 ist im Einsatz
Gestern wurde der Schlüssel für die Wache der Autobahnpolizei an der A 61-Auffahrt Rheydt übergeben.
Mönchengladbach/Neuss. Der Bau hat gut ein Jahr gedauert, er war 2,5 Millionen Euro teuer — und er soll beispielhaft für Wachen der Autobahnpolizei in NRW werden. Die neu gebaute Wache an der Auffahrt Rheydt der Autobahn 61 ist in Betrieb. Dort sind jetzt 68 Beamte der zusammengelegten Wachen Rheydt und Neuss-Norf eingesetzt und decken einen Bereich von 175 Autobahnkilometern ab. Gestern übergab Armin Lövenich vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes symbolisch den Schlüssel an den zuständigen Polizeipräsidenten Norbert Wesseler aus Düsseldorf. „Wir sind über die Punktlandung bei Kosten und Termin sehr glücklich“, sagte Lövenich, Leiter der Duisburger BLB-Niederlassung. Zuletzt war die bereits im September 2015 zusammengelegte Dienststelle provisorisch im Mönchengladbacher Polizeipräsidium untergebracht.
Der Leitende Polizeidirektor im NRW-Innenministerium, Rüdiger Wollgramm, betonte, wie wichtig die Autobahnpolizei für die Sicherheit auf den Fernstraßen, aber auch für die Kriminalitätsbekämpfung sei. Terroristen, Schleuser, mobile Einbrecherbanden — sie alle nutzten die Fernstraßen. „Die Autobahnpolizei ist ein wichtiger Baustein für die Sicherheit des Landes“, sagte Wollgramm. Klaus Schönenbroicher, Ministerialrat und Referatsleiter im Innenministerium, betonte, die neue Wache sei beispielhaft für alle anderen in NRW und liege auch bundesweit ganz vorne. Die Architektur, die Funktionalität, das Design soll überall übernommen werden, wo in NRW eine neue Autobahnwache gebaut wird. Derzeit wird bereits eine Kopie an der Autobahn 3 in Hünxe gebaut.
Schönenbroicher forderte den BLB gestern auf, die in den 60ern gebaute und nun verlassene Wache in Neuss-Norf abzureißen. „Ich bitte darum, umgehend die alte Wache in Norf zu beseitigen, um keinen Ansehensverlust der Autobahnpolizei zu riskieren“, sagte Schönenbroicher. Der Düsseldorfer Polizeipräsident Norbert Wesseler sagte: „Ich unterstütze sehr, dass dieses Relikt abgerissen wird. Ähnlich wie in Hilden.“ „Martha 5701“ sei der alte Rufname der Norfer Wache gewesen, erinnerte sich Wollgramm an seine Versetzung nach Neuss. „Da kommt schon Wehmut auf“, sagte er. „Aber beim Betreten der neuen Dienststelle verschwindet sie auch schnell.“
Was die Vertreter des Ministeriums damit meinen, zeigte Dienststellenleiter Matthias Hampe beim Rundgang. In dem zweigeschossigen Bau sind unten die Leitstelle, in der alle Einsätze zusammenlaufen, das kameraerfasste Gelände überwacht wird und sich Besucher melden können sowie Schreibräume, Küche und Besprechungsräume untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich Umkleiden, Duschen und Büros der Dienststellenleitung. In den Umkleiden sind pro Polizist zwei Quadratmeter Platz eingeplant. Ein Luxus im Vergleich zu anderen Wachen.
Alles ist nicht nur auf dem neuesten technischen Stand und funktional eingerichtet (das gilt auch für die nachträglich korrigierte Zahl an Parkplätzen), sondern sieht auch gut aus. Hampe und seine Kollegen konnten sich die Möbel selbst aussuchen. „Dadurch haben wir eine hellblaue Küche verhindert“, sagt Hampe. „Wir sind jeden Tag gerne hier.“