Neuer Nutzen für alte Tennisplätze
Das Beispiel am Südpark soll eine Diskussion über die Umnutzung von (Sport)-Flächen in Gang bringen.
Reuschenberg. Schlüsselübergabe an der „Freizeitanlage Südpark“: Seit Montag wird auf den vier ehemals öffentlichen Tennisplätzen an der Jakob-Koch-Straße, die zuletzt eher Müllkippen glichen, wieder Sport getrieben. Dafür sorgen die Fußballer des benachbarten TuS Reuschenberg und die Tennisspieler des TCR, die auf einem Platz auch Vereinsfremde Tennis spielen lassen müssen.
Für beide ist es ein Geschenk der Stadt, wie es TCR-Vorstand Helmut Marmann nennt, für die Stadt ein gelungener Versuch, brach liegende (Sport)-Flächen wieder einer Nutzung zuzuführen. Denn davon gibt es noch einige. Die Debatte darüber wird in der Arbeitsgruppe Sport geführt, die sich nach der Kommunalwahl schon wieder neu konstituiert hat. „Wir müssen in den kommenden Jahren jede Anlage noch einmal beleuchten“, betont der Sportausschussvorsitzende Rolf Knipprath. Ergebnisoffen.
Am von-Waldthausen-Stadion in Norf ist der Denkprozess schon abgeschlossen. Dort entsteht auf einem zuletzt zugewucherten Areal auf 1500 Quadratmetern eine „Dirt-Bike“-Strecke. Sie soll vom benachbarten TSV Norf betreut werden. Nachgedacht werden muss nach Überzeugung von Sportreferent Uwe Talke über den Rasenplatz an der Erft, wo vor Jahren die American Footballer trainierten.
Aber Knipprath will auch in die andere Richtung denken. „Es gibt Sportanlagen, die überdimensioniert sind“, sagt er schlicht. Lassen sich die nicht auslasten, müsste auch über einen Rückbau oder gegebenenfalls eine komplette Umnutzung nachgedacht werden.
Im Südpark gab es vier öffentliche Plätze, von denen die Öffentlichkeit keine Notiz mehr nahm und die, wie der TuS-Geschäftsführer Willi Mohren kritisiert, von der Stadt auch totgeschwiegen worden seien. Und es gibt Vereine mit Platzbedarf. Der TuS-Reuschenberg etwa, der nun auf zwei zum Kleinfußballfeld hergerichteten Tennisplätzen die jüngsten Kicker trainieren lässt.
Oder auch der Tennis-Club Reuschenberg, der keine vereinseigene Tennishalle hat und nun fast ganzjährig dank seiner beiden neuen Allwetterplätze trainieren kann.