Neues Konzept soll auf die Historie hinweisen
Die Stadt möchte, dass ein einheitliches Informationssystem Besucher auf die Besonderheiten von Neuss aufmerksam macht.
Neuss. Die Stadtgeschichte hat am 25. Januar Ortstermin. Die Kulturverwaltung will an diesem Tag im Stadtarchiv vorstellen, was der aus Neuss stammende Grafiker Cornelius Uerlichs erarbeitet hat, um bedeutsame Orte und Bauwerke besser in Szene zu setzen. Adressat sind alle Akteure, die, wie es Stadtarchivar Jens Metzdorf formuliert, „sich mit Stadtgeschichte beschäftigen oder ein Interesse daran haben, dass die Stadt mit ihrem historischen Erbe wirbt.“ Denn auch darum geht es bei diesem Langzeitprojekt, das im Rathaus noch unter dem etwa sperrigen Titel „stadthistorisches Informationssystem“ behandelt wird.
Vor einem Jahr hatte die Stadt die Absicht vorgestellt, mit einem einheitlichen Informationssystem Besuchern die Besonderheiten der Stadt vor Augen führen zu wollen. Anlass dazu bot der Wunsch der Politik, die Tafel, die an das ehemalige Alexianerkloster erinnerte und beim Bau des Romaneums abgeräumt worden war, wieder an der Brückstraße aufzustellen. Statt diese alte Tafel hervorzukramen, sollte über einen modernen Entwurf nachgedacht werden. Das Ergebnis liegt nun vor und wird, wenn am 25. Januar Partner wie die Heimatfreunde, Neuss Marketing, der Denkmalschutz oder die Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN) zustimmen, Ende Februar abschließend den Kulturausschuss beschäftigen. Danach kann es schnell gehen. „Geld für drei Tafel ist vorhanden“, erklärt die Kulturdezernentin Christiane Zangs, die Standorte sind auch benannt: Romaneum, Zeughaus und Obertor oder Quirinusmünster.
Zangs, die mit ihrer Idee bei dem vergleichbaren „Stadtpunkte“-Konzept der Residenzstadt Mannheim Maß genommen hat, spricht von einem „aufwachsenden System“, das Jahrzehnte Bestand haben könnte. Glücklich wäre sie, wenn sich Initiativen entwickeln, die Geld für eine bestimmte Infotafel sammeln.
Andererseits will sie Initiativen wie die der Heimatfreunde, die meist mit Bronzetafeln an Persönlichkeiten und Orte der Stadtgeschichte erinnern, nicht ersticken. Heimatfreunde-Vorstand Christoph Napp-Saarbourg reagiert trotzdem vorsichtig: „Wir müssen im Einzelfall prüfen, ob und wie sich das ergänzt“, sagt er.
„Weg von den Bronzetafeln“ war für Cornelius Uerlichs, der in einem Wettbewerb andere Büros aus dem Feld schlagen konnte, ein wesentlicher Punkt in seinem Konzept. Ihn trieb die Frage um, wie man mit Inhalten anders umgehen kann, was zu Neuss passt „und Spaß macht“. Sein System soll einen eindeutigen Wiederkennungswert haben. Wie die braunen Schilder an Autobahnen, die auf Kulturgüter hinweisen — nur schöner.