NRW Situation am Bahnhof „relativ entspannt“
Neuss · Trotz des DB-Streiks fahren aber Züge anderer Unternehmen. Viele Fahrgäste waren vorbereitet.
Am Hauptbahnhof in Neuss war die Streiklage am Mittwoch vergleichsweise ruhig. An den Bahnsteigen war kein stark erhöhtes Personenaufkommen zu beobachten. Straßenbahnen und Busse waren auch nicht deutlich voller als üblich. Eine Mitarbeiterin hinter dem Schalter der Deutschen Bahn sprach von einem „relativ entspannten Morgen“. Zwar fallen auch dort am Bahnhof viele Züge aus, es gibt aber oftmals eine Alternative, die von einem anderen Bahnunternehmen angeboten wird.
Die Regiobahn fährt auf der Strecke der S 28 weiter und der RE 4 wird von National Express bedient. Auch die Eurobahn nach Venlo fährt. Zu Verspätungen kam es teilweise aber auch auf diesen Strecken. „Ich habe heute eine Stunde länger gebraucht“, sagt der Pendler aus Mönchengladbach, „normalerweise wäre ich schon lange da.“ Er hatte von der Streikankündigung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer nichts mitbekommen und ärgerte sich über die kurzfristige Kommunikation. Die Sechsergruppe von Schülern, die noch die Sommerferien für einen Campingurlaub nutzen will, wusste Bescheid und hat Verständnis für den Streik, auch wenn Teile der Reise dadurch etwas länger dauern werden. „Für uns wäre der Start einen Tag später besser gewesen“, sagt eine der Schülerinnen. Überhaupt kein Verständnis hat ein Senior, der mit seiner Frau und seinem Enkel einen Ausflug geplant hat. „Wir wollten dem Kleinen den Flughafen in Düsseldorf zeigen“, sagt er. Vom Streik wurde er am Bahnhof überrascht. Eine Bahn fährt mit etwas Verspätung dennoch. „Ich habe aber schon Angst vor der Rückfahrt“, sagt er. Besonders stört ihn, dass die Gewerkschaft den Streik in die Ferien gelegt hat. Insbesondere auf den S-Bahnlinien nach Düsseldorf und Mönchengladbach fahren viele Züge nicht. Auch Fahrten der Linie S 11, die zumindest laut Bahn-App einmal in der Stunde fahren sollten, fallen kurzfristig aus.
Lokführer kündigen auch
für Donnerstag Streiks an
Die Mitarbeiter der DB-Sicherheit sind dennoch überrascht, wie wenig am Mittwoch los ist. „Ein paar Leute schreien herum und sind sauer“, sagt einer. Es sei aber kein Vergleich zu vergangenen Streiks oder der Situation während des Hochwassers. Für Donnerstag haben die Lokführer weitere Streiks angekündigt. Dann kann es wieder zu starken Einschränkungen im Personennahverkehr kommen. Die DB rät, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten.