Bürgermeisterwahl 2020 in Neuss CDU-Bürgermeisterkandidaten wollen die Jungen gewinnen
Neuss. · Die sechs Kandidaten waren beim Parteinachwuchs zu Gast.
Gleich sechs Bürgermeisterkandidaten der CDU wollen bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 Bürgermeister Reiner Breuer (SPD) herausfordern.. Zur bereits dritten Vorstellungsrunde hatte die Junge Union (JU) ins „Em Schwatte Päd“ eingeladen. JU-Vorsitzender Jean Heidbüchel freute sich über die „volle Hütte“ und forderte in seiner Begrüßung dazu auf: „Die fiesen Fragen können Sie gerne am Ende stellen.“
Die beiden Moderatoren Marisa Gensler und Marc Pauli-Rehm achteten vor allem darauf, dass die Kandidaten den engen Zeitrahmen für ihre Vorstellung nicht überschritten. 60 Sekunden hatte Sebastian Rosen (45): „Ich liebe diese Stadt und deshalb möchte ich sie als Bürgermeister repräsentieren“, beschloss der gebürtige Neusser sein Porträt. „Wir auch!“ kommentierten geradezu im Chor die Helpensteiner Rechtsanwältin Ruth Sternemann-Böcking (54), Bärbel Kohler (60), Frank Wolters (51), Markus Kuhl (46) und Jan Philipp Büchler (41) aus Norf.
Wirklich Neues erfuhren in den Themenblöcken die Zuhörer nicht. Bärbel Kohler will versiegelte Innenstädte aufreißen und begrünen. Kulturelle Events sollten per Beamer an Hauswänden statt auf Plakaten angekündigt werden. „Dazu brauchen wir die Straßenbahn nicht.“ Ruth Sternemann-Böcking will mit mehr Hochschulen Neuss zur Studentenstadt machen, Markus Kuhl Radschnellwege und „bei den Preisen im öffentlichen Nahverkehr muss man was machen“.
Die Aufstellungsversammlung bestimmt den Kandidaten
Jan-Philipp Büchler setzt auf attraktivere Freizeitgestaltung und fordert ein Angebot des Einzelhandels speziell für Kinder. Dem pflichtete Frank Wolters bei und ergänzte: „Was uns fehlt, ist die Verzahnung von durchaus vorhandenen Elementen.“ Das brachte ihm später den Vorwurf aus dem Publikum ein, nur den Norfer Kandidaten zu unterstützen. Dem widersprach natürlich der Paderborner Wirtschaftsförderer, der bis Anfang 2017 in Neuss das entsprechende Amt geleitet hatte: „Ich spreche für mich. Und es geht nicht darum, jemanden aus dem Amt zu jagen, sondern die Wähler mit Inhalten zu überzeugen.“
Im Übrigen war das Gasthaus die falsche Location, da der Schankbetrieb für andere Gäste weiterlief. Als Marisa Gensler zum wiederholten Mal um mehr Ruhe bat, erhielt sie den stärksten Applaus des Abends. Diese Mahnung dürfte bei der letzten Vorstellungsrunde am 24. September, 20 Uhr, im Papst-Johannes-Haus auf der Furth nicht nötig sein. Am 30. September bestimmt dann die Aufstellungsversammlung der CDU, wer als Kandidat der Partei gegen Reiner Breuer antritt.