Neuss/Die Vorgabe: Hau’ den Spielzeug-Roboter zu Schrott

„Toyborgs“ ist das Erstlingswerk des Neusser Spielestudios „Addmore Games“.

Neuss. Wer regelmäßig mit dem Zug unterwegs ist, kann seine Zeit sinnvoller nutzen, als einfach nur die Landschaft an sich vorbeirauschen zu lassen. Daniel Pramel beispielsweise hatte im Intercity nach Stuttgart die Idee für ein Computerspiel. "Ich wollte etwas haben, was ich abends mit meinen Freunden spielen kann", sagt der gelernte Informatiker. Nun zockt Pramel abends mit seinen Kumpels an der Spielekonsole "Toyborgs". Jetzt wurde das Spiel offiziell vorgestellt.

Im Wesentlichen geht es darum, sich möglichst schnell gegen die Mitspieler durchzusetzen, indem man Spielzeug-Roboter in Metall-Schrott verwandelt. Im Hintergrund scheppern elektrische Gitarren, ein Schlagzeug hämmert im Vierviertel-Takt. Ansonsten: keine Regeln, keine Anleitungen. "Ich wollte ein schnelles Partyspiel, das sich von allein erklärt", sagt Pramel.

"Toyborgs", eine Wortschöpfung aus dem englischen Toy (Spielzeug) und Cyborg (Zwitterwesen aus Organismus und Maschine), folgt in bester Manier Spielen wie "Super Mario" und Co. "Das Besondere bei uns ist, dass man es an der Konsole und online spielen kann", sagt der Entwickler.

Mit "Toyborgs", so hofft zumindest Pramel, könnte der Einstieg in den Spielemarkt gelingen. 250 Microsoft-Punkte, 2,50 Euro, muss man für das Spiel ausgeben, eine Testversion gibt es für Konsolespieler zur Ansicht. Entwickelt hat es Pramel mit Daniel Waltenberg, einem zweiten Programmierer, und dem Grafiker Roland Maurischat.

Ob das Spiel ein großer Wurf wird, muss sich zeigen. Immerhin ist für den Freiberufler Pramel eine eigene Firma dabei herausgesprungen. "Addmore Games" heißt das Spielestudio mit Sitz in Neuss. "Da kann ich endlich mal etwas Unseriöses entwickeln", sagt Geschäftsführer Daniel Pramel. Üblicherweise beschäftigt er sich mit Software-Entwicklungen wie Abrechnungsprogrammen für Unternehmen wie RTL oder Vodafone.

Ein zweites Spiel ist schon in Planung. Inhalt und Optik sind noch geheim. "Nur so viel, es wird nur online zu spielen sein", verrät Pramel. Interessenten gibt es schon, die bei "Addgames" einsteigen wollen. Auch dabei gilt: Geheimnis. "Noch sind die Verträge nicht unterschrieben."