Erstes Wochenende im Novesia-Fun-Park So lief das erste Kirmes-Wochenende

Neuss · Start nach Maß: Der Novesia-Fun-Park war am ersten Wochenende gut besucht. So war die Stimmung auf dem Kirmesplatz.

Wer sich in den „Gladiator“ mit seinen 62 Metern Höhe traut, der ist im Novesia-Fun-Park so etwas wie ein Held.

Foto: Andreas Woitschützke

Auch wenn das größte Schützenfest weit und breit zum zweiten Mal in Folge nicht stattfinden kann: Über eine Attraktion voller Superlative dürfen sich Kirmesfreunde aus Neuss und Umgebung in diesem Jahr definitiv freuen: Die größte Pop-up-Kirmes in NRW. Bis zum 29. August locken im Novesia-Fun-Park unter anderem 13 Großfahrgeschäfte, unzählige kulinarische Angebote, ein Biergarten und mehr.

Das erste Wochenende verlief nach Wunsch. Bei gutem Wetter konnten die Besucher eintauchen in eine Welt, auf die sie so lange verzichten mussten und die sehr schnell wieder vertraut war mit den Gerüchen von Popcorn und Zuckerwatte, den Animationen in marktschreierischer Manier, den vielen jungen Leuten – ein Stück Normalität, das für strahlende Gesichter sorgte.

Die Schausteller freuten sich auch, es war aber eher eine verhaltene Freude. Klaus Salden aus Solingen ist mit seinem Süßwarenwagen vorgefahren: Bei ihm gibt es unter anderem die traditionellen Lebkuchenherzen mit manch schmeichelhaftem Zuckerguss-Kompliment. Gleich nebenan steht sein Sohn in dritter Generation in der Schießbude. „Süßigkeiten gehen besser“, sagt Klaus Salden. Zu großen Optimismus bremst Ehefrau Ursula: „Man muss mit wenig zufrieden sein.“

Der Geruchssinn wittert Currywurst, Waffeln, Dampfnudeln und andere Spezialitäten, die auf keiner Kirmes fehlen dürfen – auch wenn sie noch so klein sind. In Neuss ist natürlich alles einige Nummern größer. Herausragendes Fahrgeschäft: Der Gladiator! Dagegen wirkt das Riesenrad wie eine sanfte Einschlafhilfe. Das Fahrgeschäft sieht aus wie eine einflügelige Windkraftanlage, sie hievt die Passagiere in 62 Meter Höhe, ebenso rasant geht es dann nach unten.

Vom Biergarten aus können
Gäste den Gladiator beobachten

Nikita, die Tochter des Besitzers Remco Kriek, freute sich über jeden, der bei ihr ein Ticket löste. Und ja, am Freitag habe es einen Mutigen gegeben, der sich während der rasanten Fahrt plötzlich von seinem Abendbrot hatte trennen müssen. Viele Passanten bleiben stehen, vor allem vom rustikalen Biergarten aus, kann man den Gladiator beobachten. Und wenn man wieder festen Boden unter den Füßen hat, ist man für die Zaungäste schon so etwas wie ein Held.

Markus und Melanie Olnhausen aus Düsseldorf hatten endlich mal wieder ihre 55 Meter lange Rutschbahn aufbauen können. „Ein bisschen hilft es uns finanziell, aber es ist auch für die Psyche wichtig, dass wir wieder hier stehen“, sagt Melanie. Hermann Fellerhoff aus Düsseldorf möchte ebenfalls ein Stück vom „Kirmeskuchen“ abbekommen. Bei ihm gibt es eine Fahrt in kleinen Fahrzeugen durch ein Geisterdorf wie in einem Wildwest-Streifen. Das höhnische Gelächter eines lebendig wirkenden Monsters ist schon von weitem zu hören. „Die Schockerfiguren sind aus den USA“, ist zu lesen. Und es wird gewarnt vor dichtem Nebel, Soundeffekten, Wasserspritzern und mehr. So mancher Familienvater entdeckte am Samstag seinen Beschützerinstinkt und ließ sich mit seinen Kids auf genau dieses Abenteuer ein. Neben neuen Attraktionen wartet auch viel Vertrautes auf die Besucher – wie der Autoscooter. Mit der aktuellen Ausführung kann man sogar driften. Jörg Odenkirchen vom Autohaus Schwab Tolles präsentierte am Rande des Rummels Elektromodelle – dank ESP können sie zwar nicht driften, was interessierte Besucher aber nicht störte.

Übrigens: Ein Kirmesbesuch in Zeiten von Corona kann auch Spaß machen – vor allem, wenn man den Impfausweis oder das Testergebnis zücken kann und sich nicht erst vor Ort testen lassen muss.