Landtagswahl in Neuss „Ich bin immer am Ball geblieben“

Neuss · In seiner Kampagne zur Verteidigung des Landtagsmandates setzt Jörg Geerlings (CDU) Schwerpunkte bei den Themen Innere Sicherheit und Wirtschaft. Die Straßenausbaubeiträge, Reizthema seiner Konkurrenz, sieht er als erledigt an.

„Ich stehe voll hinter unserer Polizei“: Jörg Geerlings (CDU) legt im Wahlkampf einen Schwerpunkt seiner Kampagne auf die Themen Innere Sicherheit und Recht. 

Foto: Georg Salzburg (salz)

Sarah Geerlings ist noch keine fünf Jahre alt, weiß aber schon, was ein Untersuchungsausschuss ist. Denn bei ihr daheim ist Politik Hauptsache – und begleitet sie seit sie am Tag vor der Landtagswahl 2017 geboren wurde, bei der ihr Vater Jörg Geerlings das Landtagsmandat im Wahlkreis Neuss für die CDU zurückerobern konnte. Seitdem arbeitet der 49-Jährige auch daran, den Sitz im Landesparlamanet bei der Wahl am 15. Mai zu verteidigen. „Ich bin in den fünf Jahren immer am Ball geblieben, habe keine Auszeit genommen.“

Seine Mitbewerber versuchen im Wahlkampf auch mit dem Thema Straßenausbaubeiträge zu punkten, für Geerlings selbst ist das längst abgehakt. Rückwirkend sei die Gebühr für die Anwohner durch ein Förderprogramm des Landes faktisch auf Null gestellt, sagt er. „Im Fall von Neuss greift das sofort.“ Zudem habe der Landtag den klaren Auftrag an die Landesregierung erteilt, ein Gesetz zur Abschaffung dieser Abgabe auszuarbeiten. Wozu das also noch zur Forderung erheben?

Geerlings setzt auf andere Themen, vor allem auf Innere Sicherheit und Recht. Da fühlt sich der Jurist seit Jahren Zuhause, da weiß er sich dicht an den Bedürfnissen der Menschen. Und gerade an diesem Politikfeld lasse sich exemplarisch darstellen, so Geerlings, was seit dem Antritt der schwarz-gelben Landesregierung positiv verändert werden konnte: Mehr Polizeibeamte, bessere Ausstattung, ein heute rigoroses Vorgehen gegen Clan-Kriminalität, Schwerpunktermittlungen gegen Pädophilen-Netzwerke und Cyber-Kriminelle, aber auch ein geändertes Polizeigesetz führt er auf, das die Einführung von Bodycams möglich machte. „Da müssen wir weitermachen“, sagt Geerlings, für den noch etwas wesentlich ist: Die Wertschätzung gegenüber der Arbeit der Sicherheitskräfte. „Ich stehe voll hinter unserer Polizei.“

Geerlings kommt aus der Kommunalpolitik und hat diese Bindung nie aufgegeben. „Tatkräftig für Neuss“, ist einer seiner Wahlkampfslogans, der auch ausdrückt, was mit Landeshilfe in Neuss bewegt werden konnte. Die Modernisierung von Sportstätten zum Beispiel, die mit 2,1 Millionen Euro unterstützt wurde. Unter dem Slogan „Moderne Sportstätten 2027“ soll das Förderprogramm wiederholt werden, sagt Geerlings. Auch der Wohnungsbau in Neuss komme mit Hilfe aus Düsseldorf voran: „Im Augustinus-Viertel steckt viel Geld vom Land.“

Im Stadtrat leitet Geerlings aktuell den Sportausschuss, er war aber auch schon Vorsitzender des Finanzausschusses und weiß, dass in den Unternehmen das Geld für die öffentliche Hand verdient wird. Mit mehreren „Entfesselungsprogrammen“ sei es gelungen, die Wirtschaft im Land neu zu beleben. „Wir haben einen schlafenden Riesen geweckt“, sagt Geerlings. Wenn er sich zudem speziell für das Handwerk stark macht, hat das noch einen anderen Grund. „Handwerker sind die Klimamacher“ – denn sie seien es, die die Fotovoltaik aufs Dach und ein Klimaschutzkonzerpt erst in Schwung bringen.

Aktuell liegen CDU und SPD in den Umfragen etwa gleichauf, doch Geerlings kämpft dafür, dass Nordrhein-Westfalen auch künftig von einer CDU-dominierten Regierung geführt wird. Das wäre ein gutes Gegengewicht zur Ampel-Koalition auf Bundesebene, argumentiert er. Ob es aber noch einmal für Schwarz-Gelb reicht, nachdem vor allem die FDP-Schulministerin oft kritisiert wurde? „Yvonne Gebauer wird in Teilen Unrecht getan“, stellt Geerlings fest. Mehr Wahlkampfhilfe kommt von ihm allerdings nicht.