Konzert in Neuss Karfreitagsmusik in der Christuskirche

Neuss · In der Christuskirche ertönen historische Instrumente.

Musiziert wird unter der Leitung von Katja Ulges-Stein.

Foto: Peter Ehlert

(Red) Die Karfreitagsmusik in der Christuskirche hat schon Tradition: Am Freitag, 7. April, 17 Uhr, musizieren in der evangelischen Kirche an der Breite Straße das Vokalensemble der evangelischen Christuskirche, Solisten und ein Ensemble mit historischen Instrumenten unter der Leitung der Kantorin Katja Ulges-Stein.

In diesem Jahr steht der Kantatenzyklus „Membra Jesu nostri“ des Lübecker Komponisten Dieterich Buxtehude (1637-1707) im Zentrum des Programms. Das Werk wurde 1680 für die Passionszeit komponiert. „Als Text liegt ihm die mittelalterliche Dichtung Salve Mundi zugrunde, die vermutlich von Arnulf von Löwen verfasst wurde“, erzählt Katja Ulges-Stein. Jene Dichtung enthalte sieben Meditationen über den Körper des gekreuzigten Christus, angefangen von den Füßen über die Knie, Hände, Seite, Brust, Herz zum dornengekrönten Haupt.

In deutscher Übersetzung war jener Text in der Barockzeit besonders in der protestantischen Kirche sehr beliebt – der Text von Johann Crügers „O Haupt voll Blut und Wunden“ basiert auf dem letzten Gedicht dieses Zyklus‘. Entweder war es Buxtehude selbst oder ein unbekannter Librettist, der jeder Kantate ein biblisches Motto voranstellte – so stehen etwa die „Felsenklüfte“ aus einem Vers aus dem „Hohelied der Liebe“ in der vierten Kantate sinnbildlich für die Wunden Christi, in denen die gläubig sich versenkende Seele Zuflucht und Schutz findet. „Buxtehude schuf mit seinem Kantatenzyklus eine eher stille und eindringliche Komposition. Auch die Instrumentalbesetzung ist kammermusikalisch“, sagt die Kantorin und fügt hinzu: „Klanglich sticht die sechste Kantate über das Herz Jesu besonders heraus: Durch die Verwendung von Gamben erhält dieser Teil eine besonders warme Klangfarbe. Die im Text vorkommende, innige Liebe zum leidenden Christus, inspirierte Buxtehude zu einer besonders emotionalen Umsetzung in der Musik.“

Eintritt frei, es gibt eine Kollekte für die Kirchenmusik.

(NGZ)