<strong>Neuss. Kleine Geschichten sind am besten, wenn sie als Symbol für die großen funktionieren. Wie die Geschichte über die kleine Aktion des RLT am Samstag auf dem Markt: Eine Gruppe von Schauspielern mischte sich unter die Flaneure, Koffer in der Hand, auf deren Vorderseiten jeweils ein großer Buchstabe stand. Sie spazierten ein wenig, dann kamen sie zusammen, und stellten die Koffer in einer Reihe auf den Boden, die Buchstaben ergaben den Slogan "Ade RLT". Das als sarkastische Reaktion auf die beschlossenen Subventionskürzungen gemeint. Das Landestheater soll bis zum Jahr 2010 über eine Viertel Million Euro weniger erhalten. Die Gesamtsumme der städtischen Förderung liegt bei 2,6 Millionen Euro, davon fließen allerdings 1,4 Millionen über die Mietkosten direkt ins Rathaus zurück.

Das Interesse der Passanten auf dem Markt war gering

Einige Neusser Spaziergänger blieben stehen, ein Halbkreis bildete sich um die Kofferreihe. Die meisten verloren allerdings schnell das Interesse und gingen weiter.

Paschen und Schanko sind sich einig: "Die aktuelle Entwicklung muss aufgehalten werden, da sie zu der Wahl zwischen zwei Übeln führen wird. Ein Theater, dass es sich nur noch leisten kann, Boulevard zu spielen oder das Ende der Institution."