„Ehrenamtliches Allround-Talent“ aus Neuss Bundesverdienstkreuz für Heimatfreundin Marlene Conrads

Neuss · Seit mehr als 20 Jahren setzt sich Marlene Conrads für ihre Heimat ein: in Vereinen, Komitees und der Politik – von der Förderung des Brauchtums bis zum Erhalt örtlicher Denkmäler. Dafür wurde sie nun mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

(jus) Ein „ehrenamtliches Allround-Talent“ – mit diesen Worten beschrieb Katharina Reinhold, Erste stellvertretende Landrätin, die Neusserin Marlene Conrads. Denn die Liste der Vereine und Komitees, in denen sich Conrads bereits engagiert hat, ist lang. Seit Jahrzehnten stellt sie sich in den Dienst ihrer Heimat und wurde dafür nun mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

„Eine solche Ehrung setzt ein Zeichen – ein Zeichen dafür, wen unsere Gesellschaft schätzt und was ihr wichtig ist“, so Reinhold. „Wir brauchen Menschen, denen das Schicksal ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht gleichgültig ist und die sich für andere einsetzen.“ Genau diesen Einsatz hat Conrads schon etliche Male gezeigt, erstmals im Jahr 2000, als sie den Heimatverein Gartenvorstadt Reuschenberg mitbegründete, zehn Jahre war sie dessen Geschäftsführerin, seit 2011 fungiert sie als Vorsitzende in der Gesellschaft. Aus dem Ort ist der Verein längst nicht mehr wegzudenken: Die Palette seines Engagements reicht von der Unterstützung der Schulen bis zur Weihnachtsfeier. Conrads legt großen Wert auf den Erhalt von Traditionen und pflegt Brauchtum und Heimatverbundenheit. So organisierte sie unter anderem regelmäßig Karnevalsveranstaltungen und engagiert sich als zweite Vorsitzende des Vereins zur Pflege und Förderung der Mundart im Rhein-Kreis Neuss. Doch auch der Denkmalschutz liegt ihr am Herzen. Sie sorgt für Erhalt, Verschönerung und Pflege der örtlichen Grünanlagen, Wegekreuze und Naherholungsgebiete.

Selbst in der Politik bringt Conrads sich ein. Als beratendes Mitglied engagiert sie sich seit 2021 im Bezirksausschuss für die Neusser Ortsteile Reuschenberg und Selikum, Weckhoven und Hoisten. Mehr als 20 Jahre engagierte sich Marlene Conrads zudem als Mitglied der katholischen Frauengemeinschaft in der heutigen Pfarrgemeinde St. Elisabeth und Hubertus. Sie sorgte beispielsweise für das Anlegen der Blumenteppiche in der Kirche zur Fronleichnamsprozession. Und auch in der Corona-Pandemie war ihr Engagement ungebrochen. So unterstützte sie unter anderem die Organisation eines „Gabenzauns“, an den Lebensmittelspenden für Bedürftige gehängt werden konnten. Bis zum Jahr 2019 hat sich Conrads im Reuschenberger St.-Martins-Komitee engagiert sowie entscheidend dazu beigetragen, dass für jeweils etwa 300 Kinder der Martinsumzug und die Mantelteilung stattfinden konnten. Conrads wurde in Holzheim geboren, ist in Hoisten aufgewachsen, verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Bis zum Renteneintritt war sie Kauffrau im Reuschenberger Möbelhaus. In dem Unternehmen der Familie war sie etwa für Personalangelegenheiten und die Ausbildung zuständig.

(jus)