(jus) Betrug, Diebstahl und Urkundenfälschung: Diesen Vorwürfen muss sich eine Neusserin stellen – erneut. Denn obwohl die Angeklagte bereits im März vom Amtsgericht in Neuss zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt worden war, muss sie am Donnerstag, 18. Juli, wieder vor Gericht. Weil sie Berufung gegen das Urteil eingelegt hatte, wird ihr Fall nun vor dem Landgericht in Düsseldorf erneut verhandelt.

Doch was ist passiert? Die Angeklagte arbeitete als Kassiererin in einem Baumarkt in Neuss, wo sie in der Zeit vom 29. März 2021 bis zum 3. Februar 2022 Bargeld unterschlagen haben soll. Der Neusserin wird vorgeworfen, dass sie – nachdem der Kunde Ware an ihrer Kasse bezahlt hat – einen neuen Beleg für eine Retour ausdruckte und den entsprechenden Bargeldbetrag aus der Kasse nahm. Dafür habe sie die Unterschriften der Kunden auf den Retourbelegen gefälscht, um vorzutäuschen, dass ihnen das Bargeld erstattet wurde, obwohl sie es für sich selbst behalten wollte. So soll die Tatverdächtige insgesamt rund 10 300 Euro erlangt haben.

Darüber hinaus wird ihr ein weiterer Diebstahl vorgeworfen, und zwar in einem Gastronomiebetrieb am Düsseldorfer Flughafen, wo sie ebenfalls beschäftigt war. Am 26. Januar 2022 soll die Neusserin in die Tasche eines Kollegen gegriffen und daraus einen Geldbetrag in Höhe von 305 Euro genommen haben. Doch auch ihren Vorgesetzten habe sie betrogen: In der Zeit vom 22. bis 27. Januar desselben Jahres benutzte die Angeklagte seine Zugangsdaten (an die sie unter einem Vorwand gelangt sein soll), um sich Zugriff zu den Geldwechselautomaten im Betrieb und deren Inhalt zu verschaffen. Insgesamt rund 7800 Euro hat sich die Neusserin laut Anklage so in mehreren Handlungen erschlichen.

Das Gericht verweist darauf, dass die Angeklagte zu den jeweiligen Tatzeiten auch private Schulden in Höhe von circa 20 000 Euro gehabt haben soll. Der erneute Prozess gegen die Frau findet am 18. Juli im 13.30 Uhr im Landgericht Düsseldorf statt.