Advent in Neuss So schön war der Further Nikolausmarkt

Neuss · Der 27. Further Nikolausmarkt war nicht gerade von der Sonne verwöhnt. Am Samstag regnete es stundenlang, aber insgesamt zieht der Initiativkreis Nordstadt dennoch eine positive Bilanz.

Der Further Nikolausmarkt hatte in diesem Jahr weniger Glück mit dem Wetter als in anderen Jahren. Trotzdem zieht der Initiativkreis Nordstadt als Veranstalter eine positive Bilanz. „Am Donnerstag und Freitag war es hier richtig voll“, freute sich Ursula Bittner, die als Nachfolgerin von Geschäftsführerin Ingrid Schäfer im Gespräch ist. Ehemann Heinz-Josef Bittner saß in der Bude des Initiativkreises. Er verkaufte unter anderem den Fotoband von Johannes Schwelm, in dem auch die Familie Bittner zu sehen ist. Herbert Nowka hatte sich beim Aufbau der Buden einen Fuß umgeknickt. Er nahm‘s gelassen: „Sowas kann vorkommen.“

Ralph Dymek, Vorsitzender des Initiativkreises Nordstadt, erklärte, warum am Stand der Initiativkreises nur einige wenige Bücher verkauft werden: „Wir wollen den Beschickern keine Konkurrenz machen.“ Was nicht angenommen wurde in diesem Jahr: Früher war es üblich, dass Eltern dem Nikolaus ein Geschenk für ihr Kind und ein paar Infos über ihren Nachwuchs gaben. Der Nikolaus holte dann das KInd auf die Bühne und übergab dann das Geschenk, hier und da auch mit lobenden oder mahnenden Worten.

Ein Thema in diesem Jahr sind die Further Sterne. Sie waren über den nicht mehr existierenden Werbekreis subventioniert worden. Das kann der Initiativkreis Nordstadt finanziell nicht leisten. „Die vier letzten Sterne haben wir verkauft“, erklärte Dymek. Was er beklagt: „Viele Händler haben ihre Sterne bis jetzt noch nicht aufgehängt.“ Trotz des Regens gab es am Samstagnachmittag nur zufriedene Menschen. Nicole Friedrich aus Büttgen gehörte dazu. Als „Glasfrollein“ verkaufte sie unter anderem kleine Schutzengel aus Glas. „Ich bin Assistentin in einem kleinen Handwerksbetrieb und die Arbeit mit Glas ist für mich ein kreativer Ausgleich“, sagte die Glaskünstlerin. Besonders begehrt seien die Eiskristalle.

Hannelore Pisters bot alles feil, was ihr Mann Gerhard aus Holz gemacht hat. „Wir haben sehr gut verkauft“, verriet sie. Mit „zufriedenstellend“ beurteilte Horst Hübinger die Geschäfte an der Bude der Schützenbruderschaft. „In Liebe gehüllt“ ist ein Verein, der sich um Sternenkinder und Frühstarter kümmert. Hier bekommt man sogar passende Kleidung für Kinder, die erheblich zu früh auf die Welt gekommen sind. Barbara Dorweiler und Tatjana Korn vom Verein der Freunde und Förderer der Adolf-Clarenbach-Grundschule hatten vor allem Gebäck im Angebot. Die Erlöse machen es möglich, Projekte zu fördern wie Ausflüge.

Rote Zwiebelmarmelade, Tomatenkonfitüre und Knoblauchpaste waren die ungewöhnlichsten Angebote von Uta Rottmann. Grünkohl war der Hit am Stand der Familie Lebioda. Johann van den Bongard war wieder mit seinen Honigprodukten vertreten – und mit der Resonanz zufrieden. Für die Schwestern Marion Hampe (65) und Sylvia Kremer (70) ist es eine Selbstverständlichkeit, auf den Further Nikolausmarkt zu schlendern. Schlechtes Wetter gibt es für sie nicht. Sie ließen sich den Glühwein schmecken.

Die Buden mit ihren unterschiedlichen Waren sind ein Grund, den Further Nikolausmarkt zu besuchen. Ein anderer Grund ist der Streichelzoo: Über wunderbar weichen Rindenmulch geht es auf dem Eselspfad durch ein Idyll für Mensch und Tier. Kleiner Schönheitsfehler: Einen Esel gibt es diesmal nicht, und auch keine Ponys. Die Kinder waren trotzdem begeistert. Das dritte „Standbein“ ist das Bühnenprogramm.

Am Sonntag gab es bei etwas besserem Wetter einen Auftritt nach dem anderen: Die Klassen 2 der Burgunderschule sangen um 14 Uhr weihnachtliche Lieder. Es folgten Advents- und Weihnachtslieder zum Zuhören und Mits(w)ingen mit dem Kirchenchor und der Choralschola Christ König. Martina de Hair von der Kita St. Thomas Morus hatte mit den Kindern ein Krippenspiel einstudiert. Es war längst dunkel, als weihnachtliche Blasmusik erklang von der Jugendkapelle „Frohsinn Norf“. Die Glocken von St. Josef läuteten dann das Ende des Nikolausmarktes ein.