Nach Vorfällen in Neuss UWG-Fraktion beklagt Untätigkeit gegen illegale Autorennen

Rhein-Kreis. · Die Politik wartet auf Polizei-Antworten zu den Vorfällen in Neuss.

In Neuss soll es in der Vergangenheit zu illegalen Autorennen gekommen sein. Die Politik fordert Antworten der Polizei.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Die illegalen Autorennen, von denen Bewohner der Innenstadt berichten, haben die Politik erreicht. Die Fraktion UWG/Die Aktive stellte eine formale Anfrage im Kreisausschuss nach dem Stand im Ermittlungsverfahren nach den Vorfällen auf dem Rheinwallgraben vom 11. August 2019. Landrat und Gremium erklärten sich zwar für nicht zuständig, doch der Verwaltungschef kündigte an, dass es im Polizeibeirat Antworten geben werde. „Die Polizei kümmert sich und wertet das vorliegende Video aus“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Er habe die UWG-Anfrage an die Kreispolizeibehörde weitergeleitet und erwarte für den Polizeibeirat eine Reaktion. Der Landrat ist in Personalunion auch Leiter der Kreispolizeibehörde.

Carsten Thiel von der UWG spricht von „Verschleierungstaktik“

Die Einsilbigkeit auf der Verwaltungsbank brachte im Kreisausschuss Carsten Thiel, Vorsitzender der Fraktion UWG/Die Aktive, auf die Palme. Er sprach von einem Skandal, von einer Verschleierungstaktik, die vor allem eins sei: „Total peinlich!“ Er frage sich, warum keine Kontrollen vorgenommen würden, um die Raser zu stoppen und um Anwohner und Passanten besser zu schützen. Die nächste Sitzung des Polizeibeirates ist für den 10. März vorgesehen. Vorsitzende ist die Kreistagsabgeordnete Barbara Brand (CDU) aus Dormagen.

Mitte August war bekannt geworden, dass ein Video den Start eines illegalen Autorennens zeigt. Zu sehen sind zwei Fahrzeuge auf der Straße Rheinwallgraben, die Motoren laufen und die Scheinwerfer sind eingeschaltet. Ein Mann steht zwischen den beiden Autos und schwenkt zum Start die Fahne. Die Fahrzeuge rasen mit quietschenden Reifen los. Das Video bestätigt die Aussage von Anwohnern, die von regelmäßigen Rennen und sogenanntem Driften – dabei bringt der Fahrer seinen Wagen zum Übersteuern – berichten. Die Polizei leitete umgehend Ermittlungen ein, die aber offenbar erfolglos blieben. Nach Angaben von Polizeisprecherin Diane Drawe ist das Verfahren inzwischen nach Abschluss der Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf übersandt worden. „Sollten neue Hinweise vorliegen, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen“, wurde Drawe zitiert – aber auch davon erfuhren die Abgeordneten im Kreisausschuss nichts. Nächster Versuch im Polizeibeirat am 10. März.