Klimaschutz in Neuss Mehr als 700 neue Bäume in der Stadt

Neuss · (Red) Die Stadt reagiert auf das veränderte Klima und setzt bei neuen Bäumen auf Arten, die besser mit den Klimaveränderungen zurechtkommen. Bis Ende des Jahres wird die Stadt über 700 neue Bäume im Stadtgebiet gepflanzt haben.

„Damit ist die Stadt erfreulicherweise schon relativ nah an unserer Zielsetzung dran”, erklärt Marc Vanderfuhr, umweltpolitischer Sprecher der SPD Neuss. Denn die Kooperation aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und UWG/Aktiv hat in ihrem Kooperationsvertrag festgelegt, jedes Jahr bis zu 1000 neue Bäume im Neusser Stadtgebiet zu pflanzen.

Hinzu kommen Baumspenden (Interessenten können sich unter 02131/903327 melden). Dadurch sind in diesem Jahr rund 4500 Setzlinge gepflanzt worden, mit denen größere Flächen wieder aufgeforstet werden – beispielsweise am Autobahnkreuz Neuss-West. Diese Setzlinge sind wesentlich kleiner und günstiger als die durch die Stadt gepflanzten Bäume. Die durch den Klimawandel zunehmende Hitze und Trockenheit hat Folgen. „Die Bäume geraten in Stress, vertrocknen einfach und werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge”, erklärt die Biologin Annette Kehl als umweltpolitische Sprecherin der Grünen. Das mache eine Fällung oft unvermeidlich. Um dem entgegenzuwirken, hat das Amt für Stadtgrün, Umwelt und Klima im Frühjahr 320 Bäume verschiedener Arten gepflanzt. „Die sind widerstandsfähiger gegenüber den neuen klimatischen Gegebenheiten“, sagt Vanderfuhr.

350 Neupflanzungen sind für dieses Jahr noch geplant

An den Straßen sind das vor allem Purpurerlen, Zürgelbäume, japanische Zelkoven oder Gummiulmen, mit denen bereits andere Städte gute Erfahrungen gemacht haben. Weitere 350 Neupflanzungen sind für dieses Jahr noch geplant. „Mit über 700 neu- und nachgepflanzten Bäumen leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung innerhalb der Stadt”, so Kehl. „Allerdings müssen auch weiterhin einheimische Arten eingesetzt werden, um den Insekten und Vögeln einen Lebensraum zugeben,” spricht sie weiter.

Baumpflanzungen sind aus Sicht der Kooperationspartner nur eine von vielen Maßnahmen, mit denen Neuss gegen den Klimawandel gewappnet werden soll. Sie bieten Vögeln und Insekten Lebensraum, binden auf natürliche Weise das CO2 aus der Luft und sorgen mit ihrem Schatten an heißen Tagen für Abkühlung in der Stadt.

(NGZ)