Schützen in Neuss Ehrenchef der Artillerie verstarb mit 78 Jahren

Neuss · (-nau) Am Donnerstag um 10.30 Uhr wird auf dem Hauptfriedhof ein Ehrenmitglied des Neusser Bürger-Schützen-Vereins beigesetzt. Die Ehrenwache am Sarg halten aber nicht die Sappeure alleine, sondern auch drei Artilleristen.

Eckart Schlee, Ehrenchef der Artillerie, ist verstorben.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Denn es ist einer der Ihren, dem diese letzte Ehre gilt. Sie trauern um Eckart Schlee, ihren Ehrenchef, der vergangenen Mittwoch im Alter von 78 Jahren gestorben ist.

Schlee kam 1972 zur Artillerie und rumpelte 1973 mit den Schwarzberittenen und ihrer Kanone zum ersten Mal „d´r Maat erop“. Dieses Jahr wäre er, genau wie Schützenpräsident Martin Flecken, Goldjubilar des Regiments gewesen. Darauf habe sich Schlee schon sehr gefreut, weiß Flecken, der Schlee vermissen wird. „Es war immer nett, mit ihm zusammen zu sein“, sagt Flecken.

Im 1854 gegründeten Artilleriekorps, einer familiären Gemeinschaft mit derzeit 24 Aktiven, kann man das nur unterstreichen. „Ein echter Kamerad und Kumpel“, sagt Michael Mertens als Vorsitzender des Korps über seinen Vorgänger im Amt. „Hilfsbereit, redlich und immer darum bemüht, dass sich alle vertragen.“ Und irgendwie war Schlee auch „Entwicklungshelfer“. Er schenkte dem Korps, das beim Schießen bis dahin kaum einen Blumentopf gewann, im Jahr 1978, als Schlee zum ersten Mal – was er 1996 wiederholte – Artilleriesieger wurde, ein Luftgewehr. Zum Üben. „Beim Regimentsschießen sind wir nun nicht mehr die Letzten“, sagt Mertens.

Im Korps machte Schlee auch Karriere. Von 1987 bis 1998 war er Adjutant, anschließend bis 2010 Artilleriechef und einige Jahre in Personalunion auch Vorsitzender. Dabei konnte er sich stets der Unterstützung durch Ehefrau Karin sicher sein, der, wie es Mertens formuliert, „guten Seele im Hintergrund“.

Nach seinem Abschied aus der Korpsführung wurde Schlee Ehren-Artilleriechef und Ehrenmitglied des NBSV, fand aber eine andere Ehre genauso schön – nämlich als Artillerist wieder auf der Protze fahren zu dürfen.

Beruflich machte Schlee auch Karriere. Er legte 1968 die Meisterprüfung als Elektriker ab, stieg in die Firma des Schwiegervaters ein und führte diese bis 2006.

(-nau)