Neusser Masterplan - Central Park, Stadtboulevard
Entwickler Blase hat den Masterplan „Neuss an den Rhein“ fertiggestellt. Jetzt ist der Rat am Zug.
Neuss. Nein, dies sei kein Plan für die Schublade, betonten die anwesenden Politiker im Rennbahnrestaurant am Montag gleich mehrfach: Nach der Vorgeschichte des Masterplans und den weitreichenden Forderungen des Rahmenplans keine unnötige Aussage.
An der Rennbahn, die laut Masterplan künftig zum Central Park von Neuss werden soll, mit Blick auf die ersten Bürohochhäuser des Hammfelds, das in Zukunft urbanisiert sein wird, mit Infrastruktur und Stadtteilmittelpunkt, übergab Projektentwickler Dieter Blase seinen Plan.
Nun wird sich der Lenkungsausschuss, der die Arbeit ohnehin begleitet hat, mit den Inhalten befassen und schließlich dem Rat vorschlagen, was er damit tun soll. Karl Heinz Baum, Planungsexperte der CDU und Vorsitzender des Lenkungsausschusses: „Der Plan ist eine Handlungsempfehlung für die kommenden 20, 30 Jahre. Er wird Grundlage der Stadtentwicklung sein. Und er ist viel zu gut, um in der Schublade zu verschwinden.“
Fünf Kernbereiche hat das Büro Blase untersucht und teils weitreichende Pläne entwickelt. Dass sich darin auch Altbekanntes findet, gibt Blase unumwunden zu. Neu sei allerdings die Verzahnung der Bereiche.
Urbanisierung ist für Blase der Leitgedanke seiner Pläne. Urbanisiert werden soll der Bereich zwischen östlichem Innenstadtrand und Rhein. Dazu zählt die Umgestaltung der Achse Rheintor-, Batteriestraße, Europadamm bis zum Scheibendamm als erlebbarer Stadtboulevard, dazu gehört eine Urbanisierung des Büroparks Hammfeld samt der Verlegung der Straßenbahnlinie 709 durch das Quartier und der Schaffung entsprechender Infrastruktur wie Kitas oder Gastronomie.
War zu Beginn der Arbeit der Hafen gar nicht im Fokus der Entwickler, kam er auf Drängen der Politik hinzu und stellt nun einen wesentlichen Teil des Masterplans dar. „Uns ist bewusst, dass der Hafen ein ganz besonderer Ort für Neuss ist. Er muss infrastrukturell fit gemacht werden“, sagt Dieter Blase. Hier schlägt der Entwickler schwergewichtige Maßnahmen wie die Verlängerung der Floßhafenstraße oder die Umsetzung der Osttangente vor.
Den Konflikt der Hafennutzer mit den Entwicklungen am Innenstadtrand habe man „bewusst niedriger gehängt“. Blase setzt auf Dialog: „An einem Filter darf doch am Ende die Umgestaltung der Batteriestraße nicht scheitern.“ Ließ Blase am Montag bei der Priorisierung eine Vorliebe für die Entwicklung eines Stadtboulevards erkennen, bekannte Karl Heinz Baum: „Alle Überlegungen müssen vom Hafen ausgehen.“