Nievenheim IV: Archäologische Arbeiten verzögern den Baubeginn

Die Erschließung mit Kanälen und Straßen startet wohl erst im Frühling.

Foto: Anja Tinter

Dormagen. Zunächst war von einem Baubeginn noch in diesem Jahr ausgegangen worden, doch seit dem Sommer ist klar, dass durch umfangreiche archäologische Arbeiten die Erschließung des neuen Wohngebietes „Nievenheim IV“ erst später erfolgen kann. Für das erste Quartal 2016 rechnet Gregor Nachtwey, Fachbereichsleiter Städtebau, nach dem erforderlichen Bodendenkmalgutachten mit der Genehmigung des Flächennutzungsplanes durch die Bezirksregierung. Danach wird der Bebauungsplan bekannt gegeben. „Nach der Erschließung wird ins Bieterverfahren eingestiegen“, erläutert Nachtwey.

Das Interesse an dem in dieser Größenordnung letzten Baugebiet für Dormagen in den nächsten Jahren ist hoch: Etwa 480 Anfragen für die rund 110 Häuser liegen bei Wirtschaftsförderin Gabriele Böse auf dem Tisch.

Auf die Beendigung der archäologischen Arbeiten wartet auch Gottfried Koch, Leiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD). „Wir hoffen, dass uns die Archäologen in einem Monat grünes Licht geben, dass der Zeitplan so bleibt, dann können wir parallel zur Berichterstellung unsere Ausschreibung der Erschließung weiter vorbereiten“, sagte Koch. Mit dem vom Landschaftsverband Rheinland zu bestätigenden Bericht der Archäologen wird bis Ende des Jahres 2015 gerechnet. „Dann könnte nach Genehmigung und Bekanntmachung die Auftragserteilung im Februar 2016 erfolgen“, weist Koch auf den Vorlauf für die Baufirmen hin, die dann ab Mitte April mit dem Bau des Schmutz- und des Regenwasserkanals für das Gebiet nördlich der Bismarckstraße beginnen könnten. Für jeweils rund 1,3 Millionen Euro werden die Kanäle gebaut, auch das Versickerungsbecken muss entstehen. „Die Mittel sind überall schon eingebracht“, sagte Koch mit Blick auf rund zwei Millionen Euro bei der TBD für die Planung und den Bau der Kanäle und des Beckens sowie 700 000 Euro für den Straßenbau von Nievenheim IV.

Das Neubaugebiet „Nievenheim IV“ war im März 2014 politisch von der Jamaika-Koalition angehalten und nach der Überprüfung im September 2014 vom Planungsausschuss beschlossen worden. Damals fehlten zwei archäologische Grabungen, an denen nun gearbeitet wird.

Durch die Verschiebung gingen dem städtischen Haushalt die für 2015 durch Grundstücksverkäufe geplanten Einnahmen in Höhe von 4,3 Millionen Euro verloren. Für 2016 sollen die Einnahmen jedoch berücksichtigt werden, wie Kämmerin Tanja Gaspers erklärte: „Bei den Grundstücksverkäufen sind im Haushaltsplan 2016 die ersten Erträge aus der Vermarktung des Wohngebietes Nievenheim IV mit rund 3,7 Millionen Euro eingepreist.“ Für die beiden folgenden Jahre rechnet sie mit insgesamt 5,3 Millionen Euro aus der Vermarktung.