Norf und Derikum bekommen neue Polizisten für Bezirksdienst

Sabine Paland und Dieter Zeleken sind dort jetzt unterwegs.

Foto: G. Salzburg

Norf/Nordstadt. Der Bezirksdienst der Polizei wird weiblicher. Dafür sorgt Sabine Paland, die ab sofort in der Nordstadt auf Streife gehen wird. Sie ist die zweite Frau in diesem Einsatzgebiet — und war schon in anderer Hinsicht Vorreiterin. Denn die heute 54-Jährige aus Korschenbroich-Neersbroich gehörte 1982 zum ersten Jahrgang bei der Polizei, in dem auch Frauen ausgebildet wurden, und war 1988 die erste Frau bei der Polizei-Reiterstaffel des Landes. Und sie ritt (dies allerdings privat) in Mönchengladbach den Lichterzügen am Festtag St. Martin voran. „Als St. Martina“, wie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke vermutete, der sie als Leiter der Kreispolizeibehörde in neuer Funktion vorstellte.

18 Bezirksbeamte tun im Stadtgebiet Dienst, etwas mehr als 40 sind es kreisweit, so Thomas Doege, Leiter des Bezirksdienstes. Demnach ist jeder Beamte für rund 10 000 Menschen zuständig. Für Sabine Paland wird dies der nördliche Teil der Neusser Furth sein, wo sie die Aufgabe von Peter Langenau übernimmt und damit zum vierköpfigen Nordstadtteam gehört.

Das ist genauso groß wie der Bezirksdienst Norf, wo sich ebenfalls ein Wechsel abzeichnet. Dieter Zeleken (49) ist gerade mit Rainer Clausnitzer, der zum 1. Oktober in Pension geht, im Bezirk Derikum auf Tour, um sich einarbeiten zu lassen. Zeleken kam 1986 zur Polizei und erlebte die Wendezeit 1989/90 (mit anschließender Debatte über den Regierungssitz) in Bonn, wo er Regierungsgebäude und Botschaften beschützte. Der Reuschenberger wurde 1991 in den Rhein-Kreis versetzt, wo er im Streifendienst tätig war — auch mit dem Motorrad. Zelekens Vorgänger sei in Derikum eine „echte Größe“ gewesen, sagt Bürgermeister Reiner Breuer, der in Derikum aufwuchs, bei der Vorstellung der Bezirksbeamten. „Es ist wichtig, der Polizei ein Gesicht zu geben“, sagte er.

Landrat Petrauschke nannte den Bezirksdienst „Krönung und Ende“ mancher Laufbahn. Dieser Einsatz dicht am Bürger sei für viele Beamte bei der Berufsentscheidung ausschlaggebend gewesen, sagt er. So erklärt sich, dass es für jede frei werdende Stelle im Bezirksdienst immer mehrere Bewerbungen gibt.

Feste Sprechstunden für Bezirksbeamte haben sich nicht durchgesetzt. Sie sind in ihren Bezirken unterwegs und präsent — natürlich auch bei der Begleitung der Martinsumzüge. Sabine Paland hat ihren Dienst als „St. Martina“ im Sattel deshalb auch schon quittiert.