Ordnungsamt stockt Personal auf
Die Stadt verstärkt den Ordnungsdienst mit acht Mitarbeitern. Neue Streifen soll es dadurch nicht in jedem Fall geben.
Neuss. Die Stadt Krefeld ist mit 235 000 Einwohnern deutlich größer als Neuss. Aber für ihren Außendienst bekommt sie keinen Uniformierten mehr auf die Straße als der Kommunale Service- und Ordnungsdienst (KSOD) in Neuss. Fünf Stellen sind offen, sagt Ordnungsdezernent Holger Lachmann. Damit wäre der Rahmen ausgeschöpft, den die Politik vorgegeben hat, als sie einer Verdoppelung der Einsatzkräfte auf 16 zustimmte. „Als Ordnungsdezernent würde ich mir mehr wünschen“, sagte Lachmann im Hauptausschuss. „Als Personaldezernent aber sage ich: Die Zahl ist ausreichend.“
Neue Mannschaft, neue Möglichkeiten. Und die Politik möchte, dass sich die in einer überarbeiteten Einsatztaktik niederschlagen. Thomas Kaumanns (CDU) hat konkrete Vorstellungen, denen er zwei Fragen voranstellt: Wie ist das Vorgehen im Einsatz? Und: Wie konkret sind die Aufträge an die Streifen formuliert? Dahinter steckt der Wunsch (besser: die Erwartung), die Streifen auch sonntags über den Marienkirchplatz patrouillieren zu lassen. „Diesen Wunsch höre ich auch von den Anwohnern“, sagt Kaumanns, der mit der neuen Manpower nicht zuletzt die Erwartung verbindet: „Präsenz ausbauen.“
Den Marienkirchplatz hat der KSOD schon auf dem Radar. Der Beigeordnete Lachmann zählt ihn genauso wie den Berliner Platz oder den S-Bahn-Haltepunkt Allerheiligen zu den Orten im Stadtgebiet, wo die Stadt ihre Anstrengungen konzentriert und Einsatzschwerpunkte bildet. Generell aber gelte: „Wir machen keine Unterschiede zwischen Innenstadt und Stadtteilen“, sagt Lachmann. Wann und wo Streifen unterwegs sind, beruhe auf Erfahrung und Lagebeobachtungen.
Für Stefan Crefeld (CDU) ist der KSOD eine tragende Säule in einem Gefüge, das das Sicherheitsgefühl der Bürger bestimmt. Er wünscht sich eine einfachere Kontaktaufnahme der Bürger mit diesen Spezialkräften der Verwaltung und kündigte an, Ende des Jahres das Thema KSOD noch einmal grundsätzlich aufrufen zu wollen. Dann sei der Servicedienst auch genau 20 Jahre alt, sagt er.
Bevor sich die Vorstellungen der Politik vielleicht in eine falsche Richtung entwickeln, zeigt Lachmann klare Zuständigkeitsgrenzen auf. Der KSOD übernimmt keine Polizeiaufgaben, kooperiert aber mit dieser im Rahmen funktionierender Ordnungspartnerschaften. Er kontrolliert keine Gewerbebetriebe, ermittelt nicht in Häusern oder gar Wohnungen und übernimmt keine Security-Aufgaben. Es habe Versuche und Anfragen gegeben, den KSOD auch durch private Einkaufszentren streifen zu lassen, sagt Lachmann, doch das lehne man ab. „Das ist nicht unser Job.“
Einsatzgebiet ist der öffentliche Raum, aber der ruhende Verkehr geht die Streifen des Ordnungsamtes nichts an. Das bleibt Sache der Politessen. Deren Einsatz auf die Nachtstunden und das Wochenende auszudehnen, hatte die Politik zwar abgelehnt, doch die Verwaltung behalte sich vor, so Lachmann, „jederzeit ordnungspolitisch einzuschreiten, wenn etwas schief läuft“. Auch für den Einsatz des KSOD gibt es keine zeitlichen Einschränkungen. „Grundsätzlich könnte man uns 24 Stunden am Tag antreffen“, sagt Lachmann. Standard ist derzeit, sagt Thomas Mathen vom Ordnungsamt, dass in den Morgenstunden drei Doppelstreifen unterwegs sind, in der Spätschicht zwei. Je nach Einsatzort könne eine Streife auf drei, vier oder fünf Köpfe aufgestockt werden. Jetzt erst recht.