Pierburg: Spatenstich auf dem Case-Gelände

Neues Werk am Hafenbecken 1 soll Ende 2014 bezogen werden.

Neuss. Der Teilnehmerkreis war klein, aber illuster, am Ende der Industriestraße am Hafenbecken 1 parkten die schweren Wagen, und im Baustellenmatsch traten leicht fröstelnd die Herren zum symbolischen Spatenstich an: Am Dienstag gab es den offiziellen Auftakt zum Neubau von Gießerei, mechanischer Bearbeitung und Montage des Unternehmens Pierburg.

„Werk Niederrhein“ wird die künftige Produktionsstätte heißen, geschuldet der Tatsache, dass hier das Stammwerk Neuss — noch an der Düsseldorfer Straße — und die Produktion aus Nettetal zusammengefasst werden.

Einen zweistelligen Millionenbetrag — präzisere Angaben machten die Unternehmensvertreter nicht — wird die KSPG-Gruppe in den Neubau investieren. Deutlicher wurde Pierburg-Geschäftsführer Stefan Knirsch in einem anderen Punkt: Mehr als 200 Millionen Euro Umsatz will Pierburg künftig jährlich in Neuss erwirtschaften. Wie andere Redner würdigte er die Tatsache, dass eine neue Fertigung in Deutschland gebaut werde.

So sagte auch Bürgermeister Herbert Napp, es sei „nicht trivial“ dass eine Gießerei so nahe am Quirinusmünster und der Innenstadt entstehe. „Das ist ein Zeichen, dass diese Stadt industrie- und gewerbefreundlich ist.“ Und auch Gerd Kleinert, KSPG-Vorstandsvorsitzender, bekannte, ein neues Produktionswerk in Deutschland zu errichten sei „nicht eben üblich“.

Derzeit wird das sieben Hektar große Areal, das 15 Jahre brach lag, um etwa 1,50 Meter aufgeschüttet. Dafür fahren 10 000 Lkw mit 150 000 Kubikmeter Erdreich und Recyclingmaterial an. Nach dieser Aufschüttung ist die Bemessungsgrundlage für ein 300-Jahr-Hochwasser erreicht. Im Frühjahr beginnen dann die eigentlichen Bauarbeiten, für Ende 2014 ist nach Worten des KSPG-Chefs der Einzug geplant.

Dann werden etwa 600 Mitarbeiter aus Neuss und Nettetal Magnetventile, Abgasrückführsysteme und andere Komponenten für Pkw und Nutzfahrzeuge produzieren. Mit vielen Produkten ist Pierburg Weltmarktführer.