Politik ebnet den Weg für den Bau des „Crefo-Campus“
Ausschuss stimmt der notwendigen Bebauungsplanänderung zu.
Neuss. Ingeborg Arndt gab es noch einmal ausdrücklich zu Protokoll: „Wir stimmen nur unter der Voraussetzung zu, dass im Kaufvertrag der Bau eines Hochhauses ausgeschlossen wird“, sagte die planungspolitische Sprecherin der Grünen im Planungsausschuss, der den Bau des „Crefo Campus“ weiter vorantrieb. Die Politiker stimmten der Änderung des Bebauungsplanes für eine fast 20 000 Quadratmeter große Fläche an der Ecke Hammfelddamm/Stresemannallee zu — dort, wo einst die „Firma Walter Bau“ den „Neuss-Tower“ errichten wollte.
Nun soll dort der neue Firmensitz des Verbandes der Vereine Creditreform entstehen. „Die Verwaltung hat unter Beweis gestellt: Wenn ein Unternehmen Arbeitsplätze in Neuss erhalten will, finden sich auch kurzfristig Ideen und Wege“, sagte Ingrid Schäfer (CDU) anerkennend. Das sahen auch die anderen Fraktionen so, die einer Bebauungsplanänderung nach einem vereinfachten Verfahren zustimmten — ohne Umweltverträglichkeitsprüfung. Denn schließlich würden die Grundzüge der über 20 Jahre alten Ursprungsplanung nicht berührt, auch wenn das neue Gebäude nur noch sechsstöckig wird, dafür aber mehr von der bebaubaren Fläche nutzen wird.
Für den Wirtschaftsdienstleister Creditreform wird der Hamburger Projektentwickler „Quantum“ das Gebäude schlüsselfertig errichten. Die Pläne wurden im Hamburger Architektenbüro „agn Leusmann“ entwickelt und haben bereits den Gestaltungsbeirat des Rates beschäftigt. Karl-Heinz Baum als dessen Vorsitzender war von der nüchternen Architektur, die neben einem Büro- auch ein mehrstöckiges Parkhaus für die 650 Mitarbeiter vorsieht, nicht sonderlich begeistert. „Aber“, sagte er, „wenn sich für die Stadt eine solche Gelegenheit ergibt, darf man nicht Nein sagen“.
„Durch Neubau und Umzug ist sichergestellt, dass die Creditreform lange in Neuss bleibt und möglicherweise sogar weitere Arbeitsplätze nach Neuss verlagert“, kommentiert Arno Jansen (SPD) die Beschlüsse.