Regionalbahn erfasst zwei Kabeldiebe

Zwischen Worringen und Dormagen musste die Bahnstrecke für eine Stunde gesperrt werden.

Dormagen/Worringen. Zwei mutmaßliche Kabeldiebe hätten ihren Beutezug am Mittwochabend an der Bahnstrecke zwischen Köln-Worringen und Dormagen fast mit dem Leben bezahlt. Die Männer, laut Bundespolizei rumänische Staatsangehörige im Alter von 25 und 48 Jahren, waren vom Regionalexpress 7 Köln-Krefeld, der gegen 21.15 Uhr in Richtung Dormagen unterwegs gewesen war, erfasst worden.

Der Jüngere der beiden erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er noch in der Nacht zu gestern notoperiert werden musste. Er schwebt nicht in Lebensgefahr. Der Andere kam mit einer Blessur am Arm davon, doch auch er muss operiert werden. Wegen des Unglücks wurde die Strecke zwischen Worringen und Dormagen für rund eine Stunde komplett gesperrt. Dadurch sei eine Gesamtverspätung von insgesamt 1587 Minuten entstanden, schrieb die Bundespolizei.

„Der Zugführer des Regionalexpresses hat einen Schlag wahrgenommen und sofort angehalten und einen Alarm ausgelöst. Er ist auch ausgestiegen, aber erst rund einen Kilometer von der Unglücksstelle entfernt, weil der Zug zuvor mit 140 Stundenkilometern unterwegs und der Bremsweg entsprechend lang war“, berichte Martina Dressler von der Bundespolizeiinspektion Köln. Durch die Dunkelheit habe er die verletzten Männer auch zunächst nicht sehen können. Fündig wurden dann aber die herbeigerufenen Bundes- und Landespolizisten sowie die Rettungskräfte. Die Rumänen wurden sofort in ein Krankenhaus gebracht.

In der Nähe des Unfallortes fanden Bundespolizisten dann auf einer Strecke von 20 Metern aufgedeckte Kabelschächte, Tatwerkzeuge sowie einen Einkaufswagen, der vermutlich zum Abtransport des Diebesgutes dienen sollte. Die Beweismittel wurden sichergestellt. „Ein Fahrzeug, das den beiden Männern gehören könnte, haben wir bisher nicht gefunden, nur den Einkaufswagen“, teilte Martina Dressler von der Bundespolizei auf Anfrage mit. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass die mutmaßlichen Kabeldiebe erheblich unter Alkoholeinfluss standen. Bei dem 25-Jährigen wurde ein Alkoholwert von 1,6 Promille gemessen, bei dem 48-Jährigen waren es sogar 2,8 Promille. Beide Männer sind für die Beamten keine Unbekannten. Der Ältere wurde per Haftbefehl durch die Staatsanwaltschaft Köln gesucht. Er war wegen Diebstahls zu 250 Euro oder ersatzweise 25 Tagen Haft verurteilt worden. Nach seinem Krankenhausaufenthalt werde der 48-Jährige unmittelbar in eine Justizvollzugsanstalt gebracht, kündigte die Bundespolizei an.

Auch der 25-Jährige war zuvor schon straffällig geworden; er war mehrfach wegen Eigentumsdelikten in Erscheinung getreten. Aus der Justizvollzugsanstalt in Hamm war er erst im Juli entlassen worden.