Rennbahn-Bilanz fällt nüchtern aus
Park: Peter Rebig wünscht sich mehr Veranstaltungen, mehr Einnahmen, mehr Parknutzer.
Neuss. Im Mai wurde der Rennbahnpark eröffnet. Da stand das neue Haus am Platz der Tribüne seit einem halben Jahr, anderes wie etwa die Platzgestaltung fehlte noch. Aber: Die Saison an der "neuen" Rennbahn konnte beginnen. Jetzt zieht Peter Rebig, als Chef von Neuss Marketing Hausherr des Areals, nüchtern Bilanz. Er sei "doch einigermaßen weit davon entfernt, zufrieden zu sein". Er muss für das Gelände möglichst lukrative wie attraktive Veranstaltungen akquirieren und gleichzeitig den Freizeitwert des neuen "Parks" garantieren.
"Alles neu, alles anders, alles schwierig", fasst Rebig den Start zusammen. Neuss Marketing hatte vom Neusser Rennverein die Vermarktung des Geländes übernommen, lediglich die Renntage (s. Kasten) werden weiterhin vom NRRV organisiert.
Neben den bewährten Trödelmärkten, die als Selbstläufer funktionieren, holten Rebig und sein Team wieder den Publikumsmagneten Equitana Open Air, erstmals die Baumesse und, ebenfalls neu, den Circle of Love zur Rennbahn. Das Public Viewing während der WM spielte sich auf dem Platz ab.
Das Schützenfest lief natürlich ab wie immer - wenn auch nicht ohne ganz unerwartete Vorbereitungsprobleme. "Nach Duisburg war alles anders", sagt Rebig. Neue Vorgaben, zusätzliche Bestimmungen, in kurzer Zeit zu erstellende Gutachten: Rebig sieht da einen Ansatzpunkt für die Arbeit im kommend Jahr. "Wir brauchen Konzepte für Veranstaltungswillige", bekennt der Marketing-Chef. Standardisierte Vorgaben für unterschiedliche Veranstaltungen, die bereits Ausgänge, Übergänge, Fluchtwege aufzeigen. "Dann haben wir auch eine Chance, bei großen Veranstaltern im Rennen zu bleiben."
Vier bis sechs große Veranstaltungen über mindestens ein Wochenende wünscht sich der Park-Vermarkter für das kommende Jahr; auch, wenn die "nur Marketing statt Einnahmen" bringen.
Was die Erlöse im ersten Rennbahn-Park-Jahr angeht, bleibt Rebig hinter den Zielen zurück. "Eine Kostendeckung für dieses Jahr ist unrealistisch", bekennt er, ohne das erwartete Defizit zu beziffern. "Aber ist gehe von dem Ziel nicht ab. Und das ist das Nullsummenspiel."
Mehr Veranstaltungen, mehr Einnahmen - aber auch mehr Nutzer des Parks wünscht sich Rebig für die nächste Saison. Nach wie vor spendet er "Beifall für diejenigen, die den Mut hatten, in dieses Gelände zu investieren." Und das Rennbahnhaus? Rebig hält sich zurück. "Der verwegene und sicherlich attraktive Entwurf stößt in der Praktikabilität an seine Grenzen", umschreibt es der Rennbahn-Hausherr. "Aber wir werden das Beste draus machen."