Retter drehen mit Anna Loos
Für die ZDF-Krimi-Serie „Helen Dorn“ standen 14 Kräfte von Feuerwehr Neuss und DRK-Wasserwacht vor der Kamera.
Neuss. Die Bitte seiner Mutter hat Frank Lambertz noch einmal mit Nachdruck verdeutlicht, wie außergewöhnlich dieser Feuerwehr-Einsatz war. „Bring mir bitte ein Autogramm mit“, gab sie ihrem Sohn mit auf den Weg. Der Grund: ein TV-Dreh mit Anna Loos. Frank Lambertz (44) stand mit Kameraden der Feuerwehr Neuss und einem Team der DRK-Wasserwacht für die ZDF-Krimireihe „Helen Dorn“ am Hafenbecken I vor der Kamera. Das Autogramm der Schauspielerin und Frontfrau der Band „Silly“ hat Frank Lambertz seiner Mutter natürlich gern besorgt. Und ihm selbst ist die Begeisterung über den Dreh mit dem Star aus Berlin deutlich anzumerken. „Anna Loos war total unkompliziert und nett“, sagt er. „Das gilt aber für das gesamte Filmteam, das dabei war. Es hat es uns echt leicht gemacht.“
Das war auch gut so. Denn Frank Lambertz räumt ein, dass er „eine gewisse Grundnervosität“ gespürt habe. Schließlich stand er zum ersten Mal fürs Fernsehen vor der Kamera. „Am Set herrscht eine Menge Trubel. Da sind zig Leute um einen rum — Ton, Beleuchtung, Kameraleute, Regisseur, Schauspieler“, sagt er. Da hoffe man, alles richtig zu machen, wenn man plötzlich mittendrin ist. „Aber sobald die Szenen gedreht werden, legt sich die Nervosität — eben weil einem alle Beteiligten ein gutes Gefühl geben.“ Der Filmdreh bleibt den Rettungskräften in guter Erinnerung, und auch wenn die Sendetermine noch nicht feststehen, ist bereits klar: Die Sendung werden sie gemeinsam gucken. „Wir haben schon gesagt: Egal welches Wetter, egal welche Jahreszeit — da wird der Grill angeschmissen“, so Lambertz.
Angefangen hatte alles Ende Mai mit einer Anfrage der Film- und Fernsehproduktionsfirma „Network Movie“. Für eine Szene, in der eine Wasserleiche aus dem Rhein geborgen wird, baten die „Helen Dorn“-Macher um Unterstützung.
„Nach den ersten Kontakten waren wir sofort begeistert“, sagt Lambertz. 14 Rettungskräfte von Feuerwehr und Wasserwacht, darunter zwei Taucher, waren schließlich dabei. „Viele haben sich dafür extra einen Urlaubstag genommen“, sagt Lambertz. Das hat sich gelohnt — nicht nur wegen der Begegnung mit Anna Loos, sondern auch, weil Regisseur Alexander Dierbach mit den Neussern in einer der Drehpausen über die Arbeit beim Fernsehen sprach. Wie aufwendig ein Dreh ist, merkten die Darsteller rasch: Etwa sieben Stunden dauerte der Einsatz am Hafenbecken I, in der Serie wird die Szene am Ende etwa anderthalb Minuten lang sein. Die Folge der „Helen Dorn“-Reihe mit Neusser Beteiligung trägt den Arbeitstitel „Harte Mädchen“. Es geht um zwei Schwestern, die zwischen die Fronten rivalisierender Verbrecher gelangen — Wasserleiche im Rhein inklusive.