Reuschenberger Schützenfest soll Ärger und Debatten trotzen

Die Bürgerschützen mussten zuletzt drei Einbrüche und Sachbeschädigungen hinnehmen.

Foto: BSV

Reuschenberg. Nach dem ganzen Rummel im Vorfeld der Reuschenberger Kirmes dürften die Bürgerschützen froh sein, dass ab Freitag, 6. Juli, einfach nur gefeiert wird. Dann sind hoffentlich die drei Einbrüche in das Festzelt, die Sachbeschädigungen und die Debatte um die Aufnahme von Frauen in das Regiment schnell vergessen. Ab der Kirmesplatzeröffnung um 18 Uhr soll sich alles um Uwe (60) und Inge Prepens (67) drehen, das Königspaar.

Das wird frühestens am Montag kurzfristig in den Hintergrund treten, wenn ab etwa 17.30 Uhr das Vogelschießen beginnt. Dass es einen echten Wettkampf geben wird, ist sicher. Denn beim Meldeschluss am Königsehrenabend lagen zwei Bewerbungen vor. Über ihre Korpsführer hatten Patrick Schröder (29) aus dem Jägerkorps und Enrico Braun (24) von den Hubertusschützen ihr Interesse angemeldet.

Mit der Ankündigung, Frauen die Mitgliedschaft im Reuschenberger Bürger-Schützenverein zu ermöglichen, hatte der Vorstand ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Auch innerhalb des Vereins gab es kontroverse Debatten. Was es bisher aber nicht gab, waren konkrete Anfragen von Frauen, die im Regiment mitmarschieren wollten. Zumindest ist keine davon Geschäftsführer Daniel Schillings zu Ohren gekommen. Das Reiterkorps, das den Anstoß zu dieser Debatte gegeben hatte, wird allerdings mit vier Gast-Reiterinnen antreten.

Für Rätselraten an den Kirmestagen könnte der Königsorden von Uwe. I. sorgen, der auf einem blau hinterlegten Band sechs (!) Königskronen zeigt. Eine trägt Uwe Prepens derzeit, eine weitere — nämlich die der Further St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft — trug der gelernte Koch schon 2007 und dass er noch in anderen Neusser Ortsteilen als Schützen aktiv ist, sei nicht bekannt. Lediglich in der Innenstadt war er schon einmal uniformiert unterwegs.

Aufschluss über diese Laufbahn gibt Prepens Orden auch: Zwei Schwenkfahnen weisen ihn als Fahnenoffizier im Grenadierkorps aus, Eichenblätter links und rechts deuten auf seine Zugehörigkeit zum Further Jägerkorps hin. Und das Wahrzeichen des Ordens, die Barriere, verweist im Orden auf das langjährige Zuglokal, in dem Prepens verkehrte: die Gaststätte„Zur Barriere“.