Sammeln, pflegen, werben - Clemens-Sels-Museum
Die Freunde und Förderer des Sels-Museums feiern 50-Jähriges.
Neuss. Die Feiern im Clemens-Sels-Museum nehmen kein Ende. Nachdem das Museum über das Jahr verteilt mit vielen Aktionen seinen 100. Geburtstag begangen hat, gab es jetzt auch für den Verein der Freunde und Förderer des Museums Grund zum Feiern: das 50-jährige Bestehen.
Dass der Museumsverein seit seiner Gründung im Sommer 1962 seinen Zweck und seine Aufgabe erfüllt hat, konnte der Vorsitzende des Museumsvereins, Armin Badort, nur bestätigen.
Denn neben der finanziellen Unterstützung für Kunstausstellungen und den Erwerb von Werken der bildenden Kunst sollte der Verein durch die Durchführung von Vorträgen oder Führungen dafür sorgen, dass die Neusser mit den geistigen und künstlerischen Werten der Sammlungsbestände des Clemens-Sels-Museums vertraut gemacht werden. Wichtiger Faktor der Arbeit des Museumsvereins sollte es auch sein, das Museum bei der Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen — so hätte es bereits Irmgard Feldhaus, eine der 13 Gründungsmitglieder formuliert. Aber nicht nur Vergangenes stand bei den Feierlichkeiten im Fokus, sondern auch aktuelle Fragen wie die nach der ungeklärten Sanierung des Clemens-Sels-Museums. „Wenn eine Schule nicht genug Lehrer hat, gehen die Eltern auf die Straße“, sagte Badort und fügte hinzu: „Maler können das nicht.“ Mit dieser Feststellung wollte Badort die zahlreich erschienen Museumsvereinsmitglieder aber nicht zu einer Demo aufrufen, sondern sie vielmehr zu Gesprächen mit Freunden ermuntern. Das schaffe Öffentlichkeit.
Von der Politik wünschte Badort sich eine offene Debatte über die Sanierung, denn „es gibt viele Interessante Ideen und Optionen“, sagte er. Am Anfang müssten die Ideen stehen und erst dann die Finanzierung, warb er.
Das Geschenk des Vereins an das Museum, das Bild Johan Thorn Prikkers, „Julians Fahrt über den Fluss“ von 1906, haben die Mitglieder bereits im Sommer übergeben, während der Feier wurde es nun auch offiziell übereignet.
Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz bedankte sich nicht nur für das Geschenk, sondern auch für die vielfältige Unterstützung der Museumsfreunde beim Sammeln, Bewahren und Restaurieren der Kunstwerke. Dabei hob sie besonders das Engagement des Vereins bei der Restaurierung der Madonna des Rogier van der Weyden oder die finanzielle Unterstützung der Ferienspaß-Aktionen hervor. Das geschenkte Bild Prikkers würdigte sie als „eine wunderbare Ergänzung für die bestehende Sammlung“.
Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Museumsfreunde präsentiert das Haus bis zum 31. Dezember eine Ausstellung, die einen Querschnitt der vom Museumsverein gestifteten Kunstwerke zeigt. So gibt es in der Ausstellung neben Bildern der Präraffaeliten Edward Burne-Jones und Walter Crane oder einem Aquarell von August Macke (1912) auch Bronze-Skulpturen von Max Klinger oder Bernhard Hoetger.
Eine Broschüre, die der zirka 550 Mitglieder zählende Verein zu seinem Jubiläum herausgegeben hat, zeigt neben der Beschreibung ausgewählter Kunstwerke dieser Ausstellung auch Geschichtliches zu Entstehung und Wandel oder zu Reisen des Vereins.