Sauberer Einsatz in Grevenbroich

Rund 1200 Freiwillige halfen mit, die Stadt vom Müll zu befreien. Am Ende kamen 85 Kubikmeter Abfall zusammen.

Grevenbroich. Etwa 1200 Leute sammelten geschätzte 85 Kubikmeter Müll, resümiert Ralf Dietrich. „Das ist ein sehr positives Ergebnis“, fasst der Mitarbeiter des Schneckenhauses zusammen. „Nur Dank des Einsatzes von so vielen Freiwilligen ist ein so gutes Resultat möglich geworden.“

Schüler und Kindergartenkinder waren bereits freitags unterwegs, um ihr jeweiliges Quartier auf Vordermann zu bringen. Samstag machten weitere Privatleute oder Vereine in ihren Arealen „klar Schiff“. Zum 14. Mal mit dabei waren die Dorfgemeinschaft Hülchrath und Paul Steins. „Wir haben extra einen Plan erstellt und einzelne Strecken farblich markiert“, sagt der Helfer. Beim Großreinemachen wurde eben nichts dem Zufall überlassen. „Sonst werden manche Ecken doppelt und andere gar nicht gereinigt.“

Foto: Georg Salzburg/Valeska von Dolega

Udo Steffensen, freiwilliger Helfer

Etwa 35 Personen beteiligten sich und schon nach wenigen Minuten waren die ersten Fundstücke im Container gelandet: ausrangierte Reifen und anderer Wildmüll. „Ich finde es schade, dass die Umwelt so vermüllt wird. Deshalb helfe ich heute“, sagte Maren Bongartz (16). Udo Steffensen: „Wir leben seit 15 Jahren im Ort und tragen mit Verantwortung, Wiesen und Straßenränder sauber zu halten.“ Die Menge dessen, was „achtlos weggekippt wird, ist weniger geworden“, sagt Paul Steins aus Erfahrung. Viele prall gefüllte blaue Säcke waren es trotzdem wieder.

„Besonders dreckig“ sei es immer entlang der Bahnhofsstraße, urteilte eine Teilnehmerin aus der Stellwerk-Initiative angesichts „Unmengen von Einwegkaffeebechern oder Kartonagen von Fastfood“ im Bahnhofsviertel. „Natürlich gehört auch Idealismus dazu, bei einer solchen Aktion mitzumachen“, sagte Stellwerkerin Elisabeth Neifer. Letztlich ginge es aber nicht nur ums Aufräumen, sondern auch um die Vorbildfunktion und den „Kontakt zu Nachbarn, um das Wir-Gefühl zu stärken“.

Dass das generationsübergreifend ist, zeigte sich auch bei den Südstädtern, die ihre Putztour im Schanzentunnel begannen. „Anscheinend hat da einer eine Party gefeiert“, sagte Mitaufräumer Alexander (9) zu aufgegabelten leeren Schnapsflaschen, zertretener Kippen und weggeworfenen Zigarettenschachteln.

Die Südstädter beschränkten sich übrigens nicht aufs Aufräumen. An der Friedrich-Ebert-Straße entsteht ein Generationenpark, in dem anlässlich des Termins geharkt, gesät und gepflanzt wurde. Drei Apfelbäume und 17 Sträucher wurden gepflanzt, wie der Helfer Ulrike Oberbach sagte, während Christoph van Megen bereits den ersten Baum einbuddelte.

Und auch die Mitglieder des ADFC um Wolfgang Pleschka waren im Einsatz. „Unsere Müllsammelaktion beschränkte sich nicht nur aufs Einsammeln. Entlang der L 361 zwischen Wevelinghoven und Kapellen richteten wir Baken wieder auf.“

Schlimm sei der überall liegende Hundekot hinter der Erftbrücke und beim Schäferdenkmal, „ansonsten hat es wieder Spaß gemacht mit Kind und Kegel unseren Beitrag für die Umwelt zu leisten“.