Schlossbad: Eröffnung für Februar geplant
Der Investor hat den Termin vorgezogen. Zudem stellte er die geplanten Eintrittspreise vor. Stimmt der Rat diesen zu, gehörte das Bad zu den günstigsten in der Region.
Grevenbroich. Der Investor GWG Kommunal hat den Eröffnungstermin für das Schlossbad noch einmal weit nach vorne gezogen. Voraussichtlich können die Grevenbroicher schon im Februar den neuen Freizeittempel nutzen. „Irgendwann zwischen dem 1. und dem 28.“, sagte Geschäftsführer Willi Peitz vor dem Haupt-, Finanz- und Demografieausschuss.
Bisher war die Eröffnung auf das zweite Quartal 2018 terminiert worden. Dass es nun deutlich früher werden soll, begründet Peitz mit den weitgehend gut vorankommenden Bauarbeiten. Doch es gibt noch Risiken.
Da wäre zum einen die aufwendig gestaltete Fassade, die Probleme bereitet. „Sie macht uns Sorgen, denn die Arbeiten liegen zwei Monate im Rückstand“, sagte der GWG-Chef, der die Fachfirma bereits gerügt habe. Seine Befürchtung: Bleiben die Gerüste noch länger stehen, könnten sich Folgearbeiten im Außenbereich des Bades nach hinten ziehen. Die Landschaftsgärtner kämen vielleicht erst später zum Zug.
Um eventuelle weitere Verzögerungen zu verhindern, forderte Peitz den Ausschuss auf, eine sofortige Entscheidung über das Kassensystem des neuen Bades zu treffen. Der Grund für die Eile: Nicht die Eintrittspreise, aber die unterschiedlichen Ticketvarianten müssten programmiert werden, was immerhin acht Wochen in Anspruch nehmen würde — das habe Peitz erst zum Wochenbeginn erfahren.
Mit dieser Forderung rannte er allerdings vor die Wand: Erstmals mit den möglichen Ticketvarianten konfrontiert, fühlten sich die Politiker überrumpelt und wollten sich ad hoc nicht festlegen. Eine Entscheidung soll in der Dezember-Sitzung des Rates getroffen werden.
Gleiches gilt für die geplanten Eintrittspreise, die Peitz erstmals öffentlich vorstellte. Demnach sollen Erwachsene künftig für einen zweistündigen Badbesuch 4,30 Euro zahlen, für vier Stunden sind 5,50 Euro geplant, und das Tagesticket ist mit 6,50 Euro veranschlagt worden. Kinder und Jugendliche werden nach derzeitigem Stand 2,80 Euro (zwei Stunden), 3,50 Euro (vier Stunden) und 4,50 Euro (Tagestarif) zahlen. Im Vergleich mit 15 Bädern in einem Umkreis von 30 Kilometern würde das Schlossbad damit zu den fünf preisgünstigsten gehören.
Darüber hinaus soll es eine Zehnerkarte geben, die GWG zu einem Preis von neun Karten herausgeben möchte. Und auch ein Familienticket (zwei Erwachsene, bis zu drei Kinder) ist geplant. Die vorgesehenen Preise: 10,50 Euro (zwei Stunden), 13,50 Euro (vier Stunden) und 16,50 Euro (Tagestarif). Kinder unter sechs Jahren sollen künftig kostenlos ins Bad dürfen. Und: Geburtstagskinder zahlen ebenfalls keinen Eintritt — und dürfen sogar noch eine Begleitperson mitbringen.
Was die Außengestaltung des Bad-Areals betrifft: Es gibt zwar Pläne, aber noch keine konkreten Festlegungen, wie die große Liegewiese endgültig bespielt werden soll. Willi Peitz stellte unter anderem eine Textil-Sauna (50 000 Euro) vor, einen Sandstrand mit Liegestühlen, Volleyballnetz und Beachsoccer-Toren (30 000 Euro) sowie einen Wasserspielplatz für kleine Besucher. Letzterer würde — je nach Ausstattung — mit einem Preis zwischen 40 000 und 160 000 Euro zu Buche schlagen. Noch teurer würde ein Matschspielplatz. „Im mittleren Segment liegen wir hier bei 260 000 Euro“, sagte der GWG-Chef. Den gastronomischen Part des Bades soll ein Kiosk abdecken, zudem laufen zusätzlich Gespräche mit dem nebenan liegenden Schloss-Restaurant.
Grundsätzlich wurde in der Ausschusssitzung die Informationspolitik von GWG Kommunal in Sachen Schlossbad kritisiert. Die Politiker fühlten sich nicht ausreichend und frühzeitig unterrichtet. Und auch von Verwaltungsseite aus gab es Kritik. „Ich bin zwar Projektleiter, gehöre aber zu den schlechtest informierten Menschen in dieser Diskussion“, beklagte der Erste Beigeordnete Michael Heesch. Nicht einmal der Wirtschaftsplan für das Schlossbad liege ihm vor.