Schützenfest: Further Schützen im Wechselbad

Fackelzug fiel ins Wasser, Parade am Sonntag fand bei Sonnenschein statt.

Neuss. Nicht nur ein Wechselbad der Gefühle, sondern auch ständig wechselndes Wetter sorgte am Wochenende beim Schützenfest auf der Furth für die eine oder andere Planänderung. So erlitten die Sebastianer mit ihrem Fackelzug Schiffbruch.

Pünktlich um 21.45 Uhr begann der Zug auf der Furtherhofstraße. Schon nach wenigen Minuten gingen die ersten Blicke der zahlreichen Gäste gen Himmel. Nein, es hielt nicht. Punkt 22.09 Uhr begann es zu regnen, es blitzte und donnerte, die Besucher flüchteten unter die Vordächer. Selbst hartgesottene Schützen, die ihre bunten Fackeln — in diesem Jahr waren 22 Großfackeln gemeldet — weiter durch die Straßen der Nordstadt schieben wollten, mussten völlig durchnässt aufgeben. Nach einer guten Stunde ließ der Starkregen nach, aber an eine Fortsetzung des Fackelzuges war nicht zu denken, zu nass waren die meisten Schützen und Musiker. Die Schützen machten sich auf ins Festzelt, wo bei einem Tänzchen die Uniformen fast von alleine trockneten.

Ganz anders der Sonntagmittag. Bei Sonnenschein zog das Regiment mit mehr als 1800 Teilnehmern auf, um dem amtierenden König Dirk II. angemessen zu würdigen.

Ohne Musik wäre eine Parade nicht denkbar. Ungewöhnliche Klänge und vor allem ein nicht alltägliches Auftreten zeigte die „1st Marines Tribute Band“ unter Leitung von Sven Koch und mit Senior Drum Major Stefan Meurer an der Spitze. Die Band ist der musikalische Botschafter von Neuss und als stolzer Repräsentant deutsch-amerikanischer Freundschaft in ganz Deutschland unterwegs, unverwechselbar und in den detailgetreuen Uniformen des United States Marine Corps, die in den Staaten gekauft wurden. Auch Oberst Heiner Ringes zeigte sich begeistert: „Wenn die Jungs aufmarschieren, schauen die Leute hin. Die Musik ist Spitze, und in ihren Uniformen sehen sie toll aus.“

Nach der Parade hatten die Schützen sich eine Auszeit verdient, denn am Nachmittag stand ein erneuter Umzug auf dem Plan. Nach guter Tradition besuchten die Schützen am Montag das Altenheim an der Rehhecke und das Johann-Etienne-Krankenhaus, am Nachmittag fand das Ringstechen des Reitercorps statt.

Am Dienstag ist man im Altenwohnhaus Neusser Weyhe zu Gast. Das Fest endet am Dienstag mit den Krönungsfeierlichkeiten des neuen Königs und anschließendem Tanz im Festzelt, Beginn ist um 20 Uhr.