Schulanmeldungen: Stakerseite sehr beliebt

Die Schule hat trotz der maroden Bausubstanz offenbar ein gutes Image.

Kaarst. „13 Kinder sind bislang noch nicht zur Einschulung im kommenden Jahr angemeldet“, erklärte Michael Wilms vom Schulamt im Schulausschuss. Im Schulamt der Stadt Kaarst braucht man diese Informationen dringend, um entscheiden zu können, ob Anmeldungen aus anderen Städten berücksichtigt werden können oder nicht — Kaarster Kinder haben Vorrang.

Josef Oppermann, Schulleiter

In der Matthias-Claudius-Schule sind aktuell 61 Kinder angemeldet, in der Katholischen Grundschule Kaarst 68. Für die Astrid-Lindgren-Schule liegen 51 Anmeldungen vor, 78 Eltern haben sich für den Grundschulstandort Lichtenvoorder Straße entschieden, davon 47 für die Gemeinschaftsschule, 31 für den Teilstandort der Katholischen Grundschule. Mit 87 gibt es die meisten Anmeldungen für die Grundschule Stakerseite.

Dort startete auch der Schulausschuss. Schulleiter Josef Oppermann machte auf folgendes aufmerksam: „Diese Schule hat ein richtig gutes Innenleben, es gibt ein sehr gutes Miteinander von Kindern, Eltern und Lehrern.“ Im krassen Gegensatz dazu stehe die Bausubstanz: „Die ist enorm abgängig“, erklärte der Schulleiter. Und die Klassen seien mit durchschnittlich 27,5 Kindern ziemlich groß. 27 Flüchtlingskinder mit zum Teil sehr rudimentären Deutschkenntnissen besuchen die Grundschule Stakerseite. Der Offene Ganztag findet zum Teil im VHS-Gebäude statt. Viel von der maroden Bausubstanz bekamen die Ausschussmitglieder jetzt nicht zu sehen — sie erfuhren nur folgendes: „Den Keller können wir nicht besichtigen wegen des intensiven Schimmelpilz-Befalls. Wenn der Hausmeister die Zählerstände abliest, muss er eine Atemmaske tragen.“

„Dass der Keller für uns nicht zugänglich war, spricht Bände“, sagte Wolfgang Reuter (SPD) später. Man müsse der Schule durch einen Neubau eine Perspektive geben. „Auch meine Fraktion hat sich für einen Neubau ausgesprochen“, sagte Sven Ladeck (CDU). Für die Planung sollen in den Haushalt nächstes Jahr 100.000 Euro eingestellt werden.

Zwei Grundschulen dürfen wegen der vielen Anmeldungen ausnahmsweise drei Eingangsklassen bilden: Die Astrid-Lindgren-Schule, weil das vierte Schuljahr dreizügig ist und so im Sommer drei Räume frei werden. An der Vorster Grundschule wurden mehr Kinder als erwartet angemeldet. Die Bildung von drei Eingangsklassen wird möglich, weil man die Lernraummodule zunächst stehen lässt. Bei der Kaarster Matthias-Claudius-Schule können bis zu 56 Schüler aufgenommen werden, es liegen aber bereits 61 Anmeldungen vor. Hier soll es bei zwei Eingangsklassen bleiben, weil sieben der angemeldeten Kinder andernorts leben.