Windräder in Hoisten nehmen Formen an

Die Arbeiten an der ersten Windkraftanlage sind äußerlich bereits abgeschlossen.

Foto: woi

Hoisten/Röckrath. Auf den Äckern südlich von Hoisten hat es eine „Hochzeit“ gegeben. Von Hochzeit sprechen die Erbauer von Windenergieanlagen, wenn auf den Mast das Turbinenhaus gesetzt und der Rotor montiert wird. Solche Anlässe wird es danach nicht mehr oft geben können. Denn mit der Ausweisung von Konzentrationszonen für Windkraftanlagen, die mit der öffentlichen Auslegung eine weitere Hürde im Genehmigungsverfahren genommen hat, sind Standorte und Anlagenzahl definiert. „Damit wird deutlich, dass es keine weiteren Anlagen mehr geben wird“, erklärt Planungsdezernent Christoph Hölters.

Die Stadt hatte sich lange gegen Windkraftanlagen gewehrt, jedoch im Jahr 2004 die Arbeiten zur Schaffung von Konzentrationszonen eingestellt. So fehlte ein Steuerungsinstrument zur „Abwehr“ entsprechender Anträge. Im Ergebnis unterlag die Stadt im Rechtsstreit mit der Wiesbadener Firma ABO Wind, die danach ein Windrad zur Stromerzeugung in Röckrath („Buschers Acker“) bauen durfte. Das dreht sich bereits in dem Gebiet, das nun eine von zwei Konzentrationsflächen wird. Der Bau einer zweiten Anlage wurde damals verhindert, seit Ende September aber hat ABO Wind nun die Genehmigung, noch eine Anlageerrichten zu dürfen. Unmittelbar vor dem Abschluss steht nach Auskunft der Stadt ferner das Genehmigungsverfahren für zwei Anlagen, die die Firma „Windpark Neuss I“, hinter der ein Wesselinger Investor steht, ebenfalls bei Röckrath errichten will. Der Investor hatte einen sieben Jahre währenden Rechtsstreit im November 2014 erfolgreich beendet. Danach beantragte er, andere Anlagen bauen zu dürfen, als ursprünglich gewünscht. Daher die Verzögerung.

Neuer Partner der Firma „Windpark I Neuss“ ist die Firma Enercon. Mit der arbeiten die Stadtwerke Neuss auch in Hoisten zusammen, wo das mit 138 Metern Gesamthöhe kleinere Windrad in dieser Woche fertig geworden ist. Bei gutem — also vor allem windstillem — Wetter soll der zwölf Meter höhere zweite Mast nach Angaben von Projekt-Ingenieurin Maja Wulf kommende Woche mit Maschinenhaus und Rotor komplettiert werden.