Schuleinbrüche: Zwölf Schüler sollen verantwortlich sein

Die Polizei hat die fünf Wochen andauernde Serie mit Sachbeschädigungen offenbar aufgeklärt. Die Täter sind Schüler.

Foto: Lothar Berns

Dormagen. Es waren Delikte, die weit über Dumme-Jungen-Streiche hinaus gingen. Die Täter, die in den vergangenen Wochen in verschiedene Dormagener Schulen und eine Turnhalle eingedrungen waren, ließen ein erhebliches Maß an krimineller Energie erkennen. Denn sie beließen es nicht bei Diebstählen, sondern gingen auch mit großer Zerstörungswut vor und hinterließen außerdem mindestens zwei Mal rechtsradikale Schmierereien.

Nun sind die Straftaten mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgeklärt: Die Polizei hat zwei Hauptverdächtige ermittelt (einen 18- und einen 16-Jährigen, beide aus Dormagen) sowie zehn weitere Personen, die dringend verdächtigt werden, in wechselnden Konstellationen an den Straftaten beteiligt gewesen zu sein. Die Beschuldigten sind zwischen 15 und 20 Jahre alt, zum Teil geständig und laut Polizeisprecher Hans-Willi Arnold alle noch Schüler.

Die Serie der Taten hatte in der Woche nach Ostern in der Hermann-Gmeiner-Hauptschule an der Bahnhofstraße begonnen. Dort waren die Täter unter anderem ins Lehrerzimmer eingedrungen und hatten ein Chaos hinterlassen. Unter anderem waren Flaschen entleert, Tische und Stühle sowie Fensterscheiben mit Nagellack und Farbe beschmiert worden. Die Hermann-Gmeiner-Hauptschule war danach noch zwei weitere Male von den Einbrechern heimgesucht worden.

Insgesamt schreibt die Polizei den ermittelten Jugendlichen Delikte an sieben Tatorten zu, „die zum großen Teil nach der gleichen Art und Weise angegangen worden waren“, wie die Beamten gestern in ihrem Bericht mitteilten. Auch das Verhalten lasse Übereinstimmungen erkennen.

Außer an der Hermann-Gmeiner-Hauptschule tobten sich die Randalierer jeweils einmal an der Realschule am Sportpark (Max-Reger-Weg), am Bettina-von-Arnim-Gymnasium, in der Schule am Chorbusch und in der Dreifach-Turnhalle an der Konrad-Adenauer-Straße aus. Insgesamt vier Mal verwüsteten sie Lehrerzimmer, vergossen Farbe und spritzten mit Feuerlöschern herum.

Sie stahlen Geld, Werkzeuge, Elektrogeräte und Süßigkeiten und machten drei Mal auch vor Tresoren nicht halt, von denen sie aber nur einen knacken konnten. Trotz der vielen Diebstähle — die Beute ist laut Polizei bisher noch nicht gefunden worden — ist der Schaden durch die Zerstörungen höher als der Gesamtwert der Beute.

Darüber, ob die Gruppe Jugendlicher noch für weitere Straftaten in Frage kommt, mochte Polizeisprecher Arnold gestern im Gespräch mit unserer Zeitung nicht spekulieren. Fakt ist aber, dass es zuletzt auch auf der Sportanlage von Rasensport Horrem am Rudolf-Harbig-Weg und auf der Wakeboardanlage am Nievenheim-Straberger See zu Einbrüchen mit Vandalismus gekommen war.

Auffällig: Auch beim RS Horrem hatten die Eindringlinge Feuerlöscher „zweckentfremdet“ — sie hatten damit im Vereinsheim „eine riesige Sauerei“ angerichtet, wie RS-Vorsitzendem Ralf Wimmer geäußert hatte.