Schwelbrand im Gymnasium
Im Bettina-von-Arnim-Gymnasium sind 18 Räume wegen Rußspuren gesperrt — Unterrichtsstunden fallen trotzdem nicht aus. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Dormagen. „Wegen Brandschaden geschlossen“ steht derzeit an den Türen zu 18 Räumen des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums. In einem Kellerraum war es zuvor zu einem Schwelbrand gekommen — wann und wie der Brand ausbrach, ist bisher unklar.
Fest steht: Am Dienstagvormittag befanden sich Handwerker der Stadtverwaltung in der Schule an der Haberlandstraße, die Malerarbeiten durchführen sollten. Ihnen fielen ungewöhnliche Gerüche und Rußspuren auf. Als sie den Spuren folgten, stellten sie fest, dass in einem Kellerraum alte Schulbücher und andere Materialien gebrannt hatten. Das Feuer war allerdings schon selbstständig erloschen, deshalb alarmierten die Maler die Feuerwehr nicht. Schüler befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Gebäude, denn die hatten über die Karnevalstage frei — an Weiberfastnacht hatten sie ihren letzten Schultag.
Wann der Brand ausbrach, ließ sich bisher nicht ermitteln. Am schulfreien Freitag befand sich laut Stadt ebenfalls ein Handwerker der Stadt im Gebäude, der nichts bemerkte. Die Auswirkungen des Schwelbrandes sind hingegen deutlich sichtbar: Durch das Lüftungssystem hat sich der Rauch bis ins dritte Obergeschoss vorgearbeitet und auch dort Rußschäden hinterlassen. „Der verursachte Schaden ist beträchtlich“, berichtet Uwe Schele, Leiter des für die städtischen Gebäude zuständigen Eigenbetriebs Dormagen. Zurzeit würde von Sachverständigen untersucht, ob eine Reinigung der Räume ausreicht oder die Innendecken ausgetauscht werden müssen, so Schele.
Die Polizei sperrte den Kellerraum am späten Dienstagnachmittag vorübergehend für Untersuchungen. Mittwochteilten die Beamten mit, dass sie von Brandstiftung ausgehen. Es gebe keine Hinweise auf einen technischen Defekt. Allerdings haben die Ermittler auch keine Einbruchsspuren gefunden: „Wir wissen nicht, wie die Personen ins Gebäude gekommen sind“, erklärte eine Sprecherin. Ob die Brandstiftung fahrlässig oder vorsätzlich erfolgte, ist ebenfalls unklar.
Weil die Schulleitung noch am Dienstag eine neue Raumbelegung ausgearbeitet hatte, ging für die Schüler der Schulbetrieb am Mittwoch trotz der gesperrten 18 Räume — die meisten befinden sich im Oberstufentrakt — normal weiter. Schulleiter Theodor Linder: „Wir konnten die Kurse trotz der erheblichen Einschränkungen alle auf andere Räume verteilen.“
Mindestens bis Ende der Woche werden die betroffenen Räume gesperrt bleiben. Bevor dort wieder Unterricht stattfinden wird, lässt der Eigenbetrieb Dormagen Schadstoffmessungen durchführen, um gesundheitliche Gefahren für die Schüler auszuschließen.