SCK fühlt sich noch nicht sicher
Der Oberligist will den Klassenerhalt so schnell wie möglich perfekt machen. Der TSV Meerbusch gerät immer weiter unter Druck.
Kapellen/Meerbusch. Die Freude über den im Abstiegskampf der Fußball-Oberliga wichtigen Heimsieg gegen TuRU Düsseldorf währte beim SC Kapellen nur kurz. In der Vorbereitung auf die Partie morgen (15 Uhr) beim VfB Homberg musste Toni Molina mal wieder feststellen, dass in der Schlossstadt die Uhren etwas anders gehen. Dass er seine Jungs nicht auf dem eigenen Naturrasen auf den Auftritt im PCC-Stadion einstimmen konnte, stieß ihm ziemlich sauer auf. „In einer Liga, in der Details über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, kann es einfach nicht sein, dass der Platz für den Trainingsbetrieb gesperrt ist. So etwas ist für mich absolut neu.“
Eine optimale Vorbereitung wäre indes dringend vonnöten, schließlich ist der Aufsteiger schon wieder eine echte Hausnummer am Niederrhein. Bis zum 1:3 zuletzt in Schonnebeck hatte der VfB elfmal in Folge nicht verloren. Trotz Tabellenplatz sieben und einem Vorsprung von 13 Zählern auf den ersten Abstiegsrang sieht Molina seine Schützlinge noch lange nicht am Ziel. Denn: „In dieser Saison werden 40 Punkte nicht für den Klassenerhalt reichen“, glaubt der Kapellener Coach. Der schmutzige 1:0-Erfolg gegen die spielerisch überlegene TuRU aus Düsseldorf war ein wichtiger Schritt. Die Diskussion, ob der Erfolg verdient war, mag Molina gar nicht führen. „Wenn du in ein Spiel alles reinlegst, was du hast, hast du den Sieg auf jeden Fall verdient. Punkt!“
Die personelle Lage beim SCK ist weiterhin angespannt. Lennart Ingmann muss krankheitsbedingt wohl passen. Bei den gesundheitlich ebenfalls angeschlagenen Shota Arai und Tim Rubink ist der Coach zuversichtlich, dass sie morgen auflaufen können. Hinter dem Einsatz von Keeper Christoph Möllering steht noch ein Fragezeichen. Definitiv nicht dabei sind David Dygacz und Talha Demir, für den die Saison bereits gelaufen ist. Eine Pause bräuchte auch der von chronischen Rückenproblemen geplagte Frederik Leufgen. Dass sich der Ur-Kapellener trotzdem in den Dienst der Mannschaft stellt, nötigt seinem Coach Respekt ab: „Er spielt nur, weil wir ihn brauchen, und das unter Schmerzen — von wegen Weicheigeneration“, sagt Molina.
Der TSV Meerbusch bleibt in dieser Saison eine Wundertüte. „Wir sind uns alle einig, dass wir völlig zu Unrecht auf einem Abstiegsplatz stehen. Es ist uns ein großes Rätsel, warum wir trotzdem unter dem Strich stehen“, sagt Horst Riege, Teammanager des Oberligisten, vor der Partie morgen (15 Uhr) bei der SSVg Velbert. Auch in der Partie am vergangenen Sonntag gegen den TV Jahn-Hiesfeld hatten die Meerbuscher lange alle Trümpfe in der Hand gehalten, verspielten aber durch zwei Gegentore in der letzten Minute noch einen 3:1-Vorsprung. „Das darf mit so erfahrenen Spielern in der Mannschaft eigentlich nicht passieren“, sagt Riege. Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze beträgt sechs Punkte und die Aufgabe morgen beim Tabellenvierten hat es in sich. „Wir fahren zwar als Außenseiter nach Velbert, aber mit großer Leidenschaft und Kampfeswillen sind wir nirgendwo chancenlos. Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis, denn wir geraten von Spieltag zu Spieltag mehr unter Druck“, sagt Riege.
Er hat Verständnis für die Reaktion seiner Kicker, die unmittelbar nach dem Hiesfeld-Spiel aneinandergeraten waren. „Es ist nach so einem Spielverlauf doch normal, dass die Emotionen hoch kochen und sie sich etwas lauter ihre Meinung geigen. In der Kabine war alles wieder vergessen und alle hatten sich vertragen. Die Jungs verstehen sich erstklassig. Jetzt muss sich die gute Stimmung in Punkten widerspiegeln.“ Der TSV muss nur auf Quinton Washington verzichten. Die zuletzt angeschlagenen Dennis Schmidt, Drilon Istrefi und Daniel Klinger sind morgen wieder mit dabei.