Nachbarn klagen gegen Neubau auf dem Münsterschulgelände

Frühestens zum Jahresende beginnen die Bauarbeiten.

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Neuss. Auf dem abgeräumten Bauplatz der ehemaligen Münsterschule werden frühestens zum Jahresende die ersten Bagger erscheinen. Darüber informierte jetzt die Kölner Firma BPD Immobilienentwicklung als Investor einige Anwohner. Erst soll die Vermarktung der 18 Eigentumswohnungen, neun Stadthäuser sowie der bis zu vier Gewerbeeinheiten starten. Doch noch kann auf der Internetseite des Unternehmens nicht mehr als eine Vormerkung platziert werden.

Ein Grund für die langsame Entwicklung könnte sein, dass noch immer keine Rechtssicherheit für das Neubauprojekt am östlichen Innenstadtrand besteht. Die Klagen von Unternehmen aus dem angrenzenden Hafen wurden zwar abgewiesen, worauf die Kläger beschlossen, keine weiteren Rechtsmittel mehr anzuwenden. Doch jetzt hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Klage von Beatrix Teusch auf dem Tisch, einer Anwohnerin der Quirinusstraße. Am 30. März soll über sie befunden werden.

„Glücklich wären wir, wenn zehn Meter weiter zurück gebaut würde“, sagt ihr Mann und Anwalt Stefan Reitz. Das hat weniger mit der Aussicht zu tun als vielmehr mit der Sorge, dass das Haus mit der Nummer 13 am Ende ohne Fassade dasteht. Denn die gründet nicht auf den alten Gewölbekellern, sondern springt weiter vor in die Straße. Die Sorge ist, dass beim Ausschachten der Baugrube der sandige Untergrund ins Rutschen kommt und die Fassaden der gesamten Zeile unterhöhlt werden. Dass die Baugenehmigung nicht klar regelt, wie (möglichst erschütterungsarm) Spundsätze dagegen zu setzen sind, ist daher Teil der Klage.

Bei den ersten Informationsveranstaltungen war noch von mehreren Anwohnern die Absicht erklärt worden, das Projekt auf dem Klageweg anzugreifen. Am Ende blieben Teusch und Reitz, der der Klage aber keine großen Erfolgsaussichten einräumt. -nau