Sommertipps: „Da muss man einfach mal raus“
34 Grad. Da wollen die Neusser nur eins: Raus ins Freie. Zum Beispiel an den Rhein.
Neuss. Puh! Vielmehr fällt einem zum plötzlichen Wetterwechsel nicht ein. 34 Grad und mehr zeigt das Thermometer an, die heißen Sonnenstrahlen brennen erbarmungslos auf uns herab. Das Ergebnis: kurze Röcke, lange Schlangen am Eisstand und so manch zweifelhaftes Verhalten.
Wie etwa bei Franky. Der 21-Jährige genießt die Mittagssonne mit zwei Freundinnen am Rhein. Aber während die beiden Mädels knappe T-Shirts tragen, liegt der junge Mann in kompletter Tarnkleidung am Wasser. Der Feldjäger bei der Bundeswehr muss am Abend um 22 Uhr in seiner Kaserne in Dietz antreten. Deshalb trägt er bereits am Mittag seine komplette Einsatzkleidung inklusive Stiefel und Jacke. Dem 21-Jährigen stehen die Schweißperlen auf der Stirn, aber nach eigenen Angaben ist ihm "gar nicht so warm". Die Freundinnen Kristina (15) und Raffaella (16) können darüber nur schmunzeln. Die beiden Neusser Schülerinnen genießen stattdessen die ersten warmen Tage ihrer Schulferien. Ins Schwimmbad wollen sie nicht. "Das ist zu teuer und zu voll", sagt Raffaella.
Zu voll ist es unterhalb der Kardinal-Frings-Brücke nun wirklich nicht. Hier findet jeder ein Plätzchen, an dem man für ein paar Stunden abschalten kann. Klarer Vorteil: Absolute Ruhe. Weit und breit ist kaum jemand zu sehen - was so manchen zum Sonnenbaden mit viel nackter Haut verleitet. Der Nachteil: Am Wasser findet sich kein einziger Fleck Schatten. Und ein Sprung in den Rhein ist tabu.
Gegen die Hitze hilft nur, die Füße für ein paar Minuten ins Wasser zu tauchen. So machen es auch Cathrin und Anke. Die beiden arbeiten wenige Meter entfernt beim Landesamt für Besoldung und Versorgung und verlegen ihre Mittagspause an den Fluss. "In unseren Büros gibt es keine Klimaanlage, es ist unerträglich warm, da muss man einfach mal raus", sagt Cathrin. Die Auszeit kam nicht spontan, sondern war gut geplant: Strandmatte und Bikini-Oberteil haben die beiden Frauen schon vor der Arbeit eingepackt. Eine Stunde haben sie Zeit, dann müssen sie wieder zurück ins warme Büro.
Alle Zeit der Welt hat dagegen Gero Schulz. Er liegt allein auf einer Sonnenliege. Jedes Wochenende verbringt er seine Zeit am Rhein. Seine Frau ist eigentlich immer dabei. Am Sonntag sind sie aus dem Schwarzwaldurlaub zurückgekehrt, deshalb ist nun der Montag Rhein-Tag. "Und meine Frau muss jetzt die Wäsche machen."