„Spaß im Gras“ ist bei Kindern und Jugendlichen weiter beliebt
Das Ferienvergnügen lockt bereits zum 20. Mal viele Teilnehmer an.
Grimlinghausen. Die Vorfreude ist groß bei Leonard. „Ich bin voll gespannt auf das Erft-Rafting“, sagt der Zehnjährige, während er den Ping-Pong-Ball lässig zu seinem Freund Finn (8) spielt, der auf der gegenüberliegenden Seite steht. „Doch wir müssen noch ein wenig warten. Zuerst sind die Kinder dran, die nicht so lange hier sind. Aber morgen sind wir dran“, sagt Leonard. Für Finn ist es die Premiere bei „Spaß im Gras“, Leonard ist hingegen ein „alter Hase“ und schon zum dritten Mal dabei. Besonders gefällt ihm die Vielfalt der Angebote. „Und dass es so viele Fußbälle gibt“, sagt der Zehnjährige aus Neuss.
Zum 20. Mal haben Kinder und Jugendliche aus Neuss und Umgebung zwei Wochen lang die Möglichkeit, sich auf der Bezirkssportanlage Grimlinghausen die Ferien-Langeweile zu vertreiben. Wer mag, kann dort zelten, aber auch Tagesangebote können ohne Anmeldung von 11 bis 19 Uhr wahrgenommen werden.
„In diesem Jahr haben wir 130 Teilnehmer. So viele wie noch nie. Die Tagesbesucher kommen noch hinzu“, sagt Alex Rohde von den Maltesern, die das Angebot in Zusammenarbeit mit dem städtischen Jugendamt und dem Kontakt Erfttal des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM) Neuss veranstalten. Auch in diesem Jahr haben die Kinder und Jugendlichen zwischen zwölf und 16 Jahren wieder die Qual der Wahl. So werden neben Action-Events wie dem Erft-Rafting unter anderem Geocaching, Henna-Tattoos, Sportarten wie Fuß- und Volleyball oder ein T-Shirt-Selbstmachkursus angeboten. „Zudem gibt es ein Saunazelt und auch einen Wellness-Bereich, in dem unter anderem Pilates gemacht werden kann“, sagt Klaus Winkels vom SKM Neuss, der auch den Fokus auf die kulinarischen Aspekte legt. „Wir kochen immer frisch“, sagt der Diplom-Sozialpädagoge.
Sozialdezernent Ralf Hörsken, der sich gestern einen Überblick über das Angebot verschaffte, fühlte sich ein wenig in seine Kindheit zurückversetzt: „Ich habe sowas als junger Bursche auch gemacht.“
Kommuniziert wird auf der Bezirksportanlage auch mit Musik. Wenn beispielsweise der Kiosk-Stand öffnet, an dem Snacks und kühle Getränke gekauft werden können, ertönt eine spezielle Melodie. Besonders gefragt seien in den vergangenen Jahren Rollenspiele wie „Werwolf“ gewesen, aber auch Magic-Karten würden häufig ausgepackt. Laut Winkels sei die Facebook-Seite von „Spaß im Gras“ bereits Monate vor dem Start hoch frequentiert. „Mittlerweile gibt es sogar eigene WhatsApp-Gruppen, in denen sich die Jugendlichen das gesamte Jahr über austauschen.“
Zwar sei die Stimmung meistens äußerst freundschaftlich und friedlich, Winkels leugnet jedoch nicht, dass es, wenn 130 und mehr Heranwachsende zusammenkommen, auch mal Konflikte geben kann. „Aber das haben wir alles im Griff“, sagt der Sozial-Pädagoge, der bereits beim ersten „Spaß im Gras“ im Jahr 1997 mit von der Partie war.